Donnerstag, 19. November 2020

HERRNHUT Brüdergemeindesaal in Sachsen op.292 aus 1907!

 In Gnadau bei Magdeburg erstellte die Orgelbauanstalt im Jahr 1891 ein kleines Werk für die dort ansässige Brüdergemeinde in deren Gemeindesaal. Das 117te Werk. Damals noch auf Kastenladen, freistehenden Spieltisch und einfachsten Koppeln die noch im Spieltisch mechanisch agieren. Pneumatik der ersten Stunde! Im Schwellwerk Oboe 8' und Voix celéste8' dazu ein Schwelltritt der noch als Löffeltritt angelegt war. 

 

vollbesetzter Saal in Herrnhut

In der Zentralgemeinde wo Graf Zinzendorf böhmisch und mährischen Glaubensflüchtlingen Zuflucht gewährte, entstand der große Versammlungssaal. 

Postkarte zur Orgelweihe und Saaljubiläum1907!

 

Um 1906, so schreibt es der Verfasser der Festschrift Hr.Erxleben, wurde die alte Barockorgel mit ihren vielen kreischenden und nicht tragfähigen Stimmen, zusehens unwürdiger für die vielen Großveranstaltungen und Hochfeste der Brüdergemeinde. Etwas neues großes symphonisches und konzertantes mußte her. Man unternahm einige Studienreisen zu größeren Orgelbaufirmen. Da man mit Rühlmann - der in Gnadau schon gute Dienste geleistet hatte - eine herausragende Zusammenarbeit hatte fiel der Neubau der Hauptorgel für den Brüdersaal auf ihn und seine Orgelbauanstalt. Am 11. August 1907 war es nach kurzer Bau und Aufstellungszeit endlich soweit- das große Instrument wurde eingeweiht und der Gemeinde vorgestellt. 

 

Organist Heyde am Spieltisch der RühlmannOrgel

Die 292te Orgel die Zörbig verließ. Das edle Gehäuse - ein Werk Nach Zeichnung und Ausführung des Herrnhuter Tischlermeisters Arndt. All das in breiter Ausführung, Im Saal ist auf der Empore die Höhe begrenzt und für die vielen Register die geplant waren kaum Platz. 

 

Chor und Orgel von Rühlmann

Alles mußte ebenerdig eingebaut werden und dazu noch die damals moderne elektrische Windmaschine die mit Tretvorrichtung und Magazinbalg ausserhalb untergebracht wurde. Der Spieltisch wurde freistehend wie in Gnadau 2,5 Meter vor die Orgel positioniert und schafft Platz für den Chor. 1907 diesmal mit modernsten Mitteln wie freie Kombination, Oktavkoppeln und Koppeln zu allen Manualen und Pedal ausgestattet, dazu Rollschweller inclusive Crescendohandhebel für den Registranten.

 

deutlich zu sehen der freistehende Spieltisch

 Klangdesigner Eule erzeugte etwas großes symphonisch orchestrales wie man es heute noch an vergleichbaren Instrumenten der Firma erleben kann. III Manuale, 40 Register. Alles was schön ist vergeht - somit verbrannte auch diese herausragende Orgel 1945 bei Kriegshandlungen.


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