Freitag, 22. Oktober 2010

die Rühlmann Orgel in der Lukaskirche in Leipzig-Volkmarsdorf







1893 baute Wilhelm Rühlmann die Orgel der Lukaskirche in Leipzig als Opus 136 auf seinen  pneumatischen Kastenladen, eine Weiterentwicklung und verbesserte Bauweise,die er bei Orgelbauer Ernst Röver - Hausneindorf, gesehen hat.

in den 30er Jahren baute Jehmlich, Dresden, die Orgel grundlegend um, wie zu dieser Zeit üblich mit neo-barockem Klangbild. Vox Celeste und die Kastenladen von Rühlmann aber blieben trotzdem erhalten.Der Spieltisch wurde neu angefertigt, aber dieser verursacht heute erhebliche Aussetzer, Heuler usw. Die Windladen machen einen guten funktionsfähigen Eindruck. Zur Zeit fristet das Instrument ein trostloses Dasein, nicht funktionsfähig, ein paar Töne konnte man jedoch entlocken. Hier zeige ich die Original Firmenkatalog-Seiten von 1914 , die die Orgelbau-Anstalt herausgab, um neue Kundschaft zu werben. Die Original Disposition und ein Bild wie die Orgel zur Zeit ihrer Erbauung ausgesehen hat und weiter,- die neuen Bilder von mir. Man hat also den Vergleich. Es wäre zu wünschen das die Orgel instandgesetzt wird, um nicht als totales Wrack zu enden.

viele Grüße

Christian

Sonntag, 10. Oktober 2010

Die Rühlmann's







Einiges zu Rühlmanns.

Vater Friedrich Wilhelm Rühlmann (stehend neben seiner Frau im Bild) 01.06.1812 bis 25.10.1878.... der nur 6 kleine Orgeln baute.

Sein erster Sohn Wilhelm..(Bild mit grünen Hintergrund) .06.12.1842 bis 08.01.1922.er lernte beim Vater Orgelbau und einige Jahre in Weissenfels bei Friedrich Ladegast der ihm nicht nur " väterlicher Freund " war sondern ihm auch bereitwilligst den Start der Karriere geebnet hat, wäre es nicht heute zu wünschen solche humanen und sozialen Unternehmer zu haben??? Wilhelm I. übernahm die Väterliche Firma, die noch in der Leipziger Straße war, und brachte sie zur Blüte. 1883 baute er ein neues Firmengebäude im Stil der neo-Rennaisance ( Bild 2) unter anderem war Georg Eule , einziger Sohn von Hermann Eule-Bautzen Chefintonateur bei Rühlmann. 1918 im Kriege geblieben. Theodor Rühlmann, Bruder von Wilhelm, 19.12.1847 bis 06.05.1910 ( im Bild sitzend mit Frau im Pavillion) druchlief die selbe Lehre bei Ladegast und war Werkmeister im Familienbetrieb bis 1910.

1907 nahm Rühlmann Sen. seinen ältesten Sohn Wilhelm II (jr) (nachdenklich am Schreibtisch sitzend im Bild) in sein Geschäft auf, der es bis zum Kriege 1939 weiterführte, durch schwere Zeiten.

Wilhelm Rühlmann Jr.12.03.1882 bis 11.9.1964 entwickelte mit Klanganalytiker Bohnstedt neue Mensuren, Maphys genannt, bestritt die Orgelbewegung, die Wirtschaftskrise der 20er, 1945 war an eine Fortführung der Anstalt nicht zu denken, Albrecht , Sohn von Wilhelm, wurde an Johannes Klais vermittelt, Rühlmann und Klais waren Freunde, Albrecht arbeitete bis zu seinem Ruhestand in der Bonner Firma.

Orgelbesuch und grosses Concert in Zörbig






Wilhelm Rühlmann, Jr. baute 1928 die Orgel, als Opus 432,  in ein Vorgängergehäuse. Diese Orgel hatte nur 25 Stimmen. Die neue besitzt 40 auf 3 Manualen auf Kegelladen und Taschenladen. Sie ist von der Orgelbewegung beeinflußt, aber der Spätromantik treu, kein Kompromiss, sondern eine Neu-Creation von W.Rühlmann jr. selber, der Pfeifen-Mensuren entwickelte( "Maphys" MA-thematisch-PHYS-ikalisch) und ein eigenes Klanglabor betrieb.(Herbert Bohnstedt-als Klanganalytiker und intonateur) Wenn man in der Kirche dem Spiel lauscht, entwickelt sie im Vollen Werk eine Kraft, durchdringend, ein bisschen Cavaille-Coll anmutend, wobei nur 3 Rohrwerke (für neudeutsche-- Zungenstimmen) vorhanden sind. Schade das das Glas-Firmenschild defecto ist. Vielen Dank an Kantor und Organist Matthias Visarius für das tolle Concert über Reger Fantasie und Fuge op.136 b.

Vorzüglichst

Christian Schmidt





Orgelbesuch in Ostrau W.Rühlmann Op.445 aus dem Jahr 1930!!!

Das Werk steht in einem Prospekt von Zacharias Theissner. Leider ohne Mixturen und Cymbeln, was die Klangpracht der Orgel stark mindert, mit Aliqouten würde sie hervorragend in das Barock-Gehäuse passen. Aber meine Filmmusik-Transkriptionen ließen sich hervorragend umsetzen.

Die Disposition lautet:

I.MANUAL Principal 8; Gamba 8;Oktave 4;Gemshorn 4;Offenquinte2.2/3;Oktave 2;

II.MANUAL Geigenprincipal8;Flauto Dolce8;Quintatön8-hervorragend;Principal4;Rohrflöte4;Blockflöte2;

PEDAL: Subbaß16;Principalbaß8;Cello8; Jubalflöte 4 trötet wie ein Saaledampfer

NEBENZÜGE: Manualkoppel, Pedalkoppel 1-P, 2-P, Superoktavkoppel 2-1, Drücker, Auslöser/Tutti

trotz der Geldknappheit eine Hervorragend solide Handwerkliche Arbeit, wenn auch mit viel Zink-Pfeifen. Selbst der Prospekt ist mit pneumatischen Apperaten angeschlossen und klingend.Merkwürdig ist nur, das hinter dem Prospekt die Pfeifen chromatisch angeordnet sind, und nicht Diatonal.aber seht selbst. ....vielen Dank an Georg, angehender Pfarrer,  der mir die Kirche bereitwilligst zeigte.