Dienstag, 4. Dezember 2012

Die Orgel in Zickeritz Op. 364





Frisch vorgerichtet und für ein so kleines Instrument mit einem erstaunlichen Klangvolumen ausgestattet-  ist die Orgel in Zickeritz (bei Könnern). Bei nur 10 Registern wurde ein "Rollschweller" nebst Anzeige installiert, des weiteren sind die vier Manualregister des II. Manuals in einem Schwellkasten untergebracht, was bei einer Orgel dieser Größe leider nicht oft zu finden ist und war. Vorort wurde erzählt, das es reiche Bauern waren, die eben eine etwas extrovertierte Austattung an der Orgel vorfinden wollten und bei Rühlmann in Zörbig bestellten. Interessant an dieser Orgel ist, das die Vox Celeste 8' sich mit der Gambe 8' anstatt einer Aeoline oder Salicional zum Schweberegister formiert. Die Intonation ist vom damaligen Chefintonateur Georg Eule eingerichtet. Vorgerichtet respc. restauriert hat die Orgel die Firma Baumhoer.
Für Rühlmann-Fans hier noch interessant und selten zu finden: die das I. und II. Manual haben abgeschrägte und vorgezogene Tasten, die Beschilderung der Kollektivdrücker ist in die Basisplatte des Spieltisches eingesetzt und die Registerschalter befinden sich unterhalb des Firmenschildes und sind mit einem steileren Winkel auf die Wippen aufgesetzt.



Sonntag, 16. September 2012

Kleinfurra bei Bleicherode Op.341




Original erhalten, und erst gründlich überarbeitet, weil sie kaum mehr spielbar war vom Orgelbau-Waltershausen. Intonation noch unverändert erkennbar von früher....sehr nette Leute hier, und wirklich schöne Kirche!

Samstag, 15. September 2012

Seebach Op.311 von 1909









Auf gut Glück bin ich einfach mal am Tag des offenen Denkmals nach Seebach bei Mühlhausen (Weinbergen) gefahren, leider war die Kirche verschlossen und offen wie ich bin, sprach ich eine nette Person im 750EinwohnerOrt an, der gerade von einem Dorffest kam, und siehe da, schon war der GKR Vorsitzende zur Stelle und wir waren in der Kirche. Phantatsisch- die Rühlmann Orgel noch unverändert erhalten, spielbar, hervorragender Klang, da muß man auf jeden Fall nocheinmal hin! Eine schnarrende Trompete 8' und eine donnernde Posaune 16' tuen ihr übriges. einfach genial. Diese Orgel wird viel zu wenig oder gar nicht genannt und lohnt wirklich bekannter zu werden!!! Ein Rühlmann Gehäuseentwurf der später nocheinmal abgewandelt und im Maßstab kleiner verwendet wurde...vgl. Fichtenberg und Santersleben.

Die Orgel in Trebra am Harz Op.337 von 1911

Versteckt liegt Trebra am Harz, eine kleine Kirche die aber im Inneren sehr besticht durch einen fantastischen Renaissance-Altar. Die Orgel baute Rühlmann 1911 ein als sein 337 tes Werk.



Gut funktionstüchtig und oft gespielt von den Organisten /innen  vor Ort, wurde sie leider umdisponiert, allerdings nur im II. Manual Geigenprincipal8' und Salicional 8' fiehlen einem Principal 4' und einem Schwiegel 2' zum Opfer- seis drum, diese beiden passen sich hier gut in das gesamte Werk ein, und der Grundaufbau ist noch erhalten, und klanglich top. Die Intonation klang wieder sehr nach Georg Eule.Eine kleine Dorforgel (II/12) auf der man vieles sehr schön spielen kann.

Dienstag, 4. September 2012

Op. 319 Wernigerode Hasserode

am 1.September besuchten wir die Orgel der Christuskirche in Hasserode.

Damals 1908 ein Prestigeobjekt schon mit elektrischer Windmaschine ausgestattet, klanglich eine der besten Orgeln der Grafschaft von Wernigerode.
Leider 1974 auf neobarock umdisponiert, der Rollschweller wurde entfernt,der Schwellkasten auch....schade.





aber trotzdem klingt noch etwas Rühlmann durch. Zu erwähnen bleibt noch, das die Orgel damals von einem Fabrikanten bezahlt wurde, und in Erinnerung an seine Frau "Martha-Orgel" genannt wird, was auch eingeschnitzt ist


Freitag, 31. August 2012

Contact









Wer mehr erfahren möchte oder die Orgeln gern besuchen will, ich stehe für mehr Informationen gern bereit.
Oder einfach um eure Rühlmann-Orgel hier zu präsentieren.......einfach eine email schreiben an

christian-widor@hotmail.de

oder auf der homepage die mein Mitstreiter Daniel Ulrich pflegt:

www.orgelbauanstalt-ruehlmann.de

viele Grüße


Christian

Chef-Intonateur GEORG EULE

Hans-Joachim Falkenberg, der Autor des Rühlmann-Buches berichtet, das Georg Eule als Chefintonateur bei Wilhelm Rühlmann angestellt war. Ich bin dieser Information klanglich gefolgt, und bemerkte tatsächlich Unterschiede zwischen den Instrumenten wo man dann eindeutig sagen kann, das war "er" oder das war ein anderer Intonateur bei Rühlmanns.

Georg Eule - geboren am 23.5.1882 in Bautzen als Sohn des bekannten Orgelbauers HERMANN EULE , dessen Firma besteht heute noch.

gestorben am 2.9.1918 als Soldat des 1ten Weltkrieges.

Ab der 300sten Orgel, die Zörbig verließ, beginnt sich der klangliche Stil der Firma zu verändern. Ich versuche es zu beschreiben:

 klanglich hervorragend abgestuft sind die Flöten Hohlflöte (8')  warm, rund, dominant als Soloregister, dem Gesamtklang aber untergeordnet.,

Flauto amabile (4' 8') ist stark prägend , nicht zart- sondern "amabilé" also schön im Klang,

Gambe 8' scharf intoniert, stark im Ton, in der Tiefe ähnlich einem Cello

Salicional ist das passende Pendant zur Gambe,nur viel leiser mit dem selben scharfen Strich versehen.

Aeoline ist noch zurückhaltender und fast unhörbar leise

Lieblich Gedackt 8' ist das Pendant zur Hohlflöte wieder einen Tick leiser und ruhiger da man immer unterscheiden muß zwischen Hauptwerks-Registern und dem 2ten Manual , das ruhiger ist, aber meist einen Gegenspieler hat zu dem Hauptwerksregistern.

Principal 8' kernig, stark, die oberen Oktaven perlen metallisch richtig schön

Oktave 4' ist die Fortführung zum Principal , klanglich das selber Schema. Die 4' Flöte im II. Manual ist meist der Gegenspieler bei den Dorforgeln bis 30 Register.

Der Geigenprincipal ist volltönend, etwas hohl, nicht richtig füllig aber mit einem feinem Strich versehen
 also ein Principal mit Streicher-Charakter, der hält was das Registerschild verspricht.

Flauto hamonique ist in den oberen Oktaven überblasend, klanglich wieder anders als die anderen Flöten,

Alle Stimmen unterscheiden sich durch sehr feine Nuancen, man muß es einfach erlebt haben, der Vergleich zwischen der Rühlmann Intonationsweise vor 1908 und 1916. Zwischenzeitlich wurden auch Orgeln von anderen Intonateuren gestaltet, man hört den Unterschied wirklich.

Eule´s Intonation ist im Vollen Werk (Tutti) schon bei 10 Registern sehr aufdringlich und richtig angenehm laut, was man halt bei so kleinen Orgeln nicht erwartet, bietet aber trotzdem die feine Nuancierung der wenigen Stimmen,

Die Andere Vergleichsintonation ist eher Zurückhaltend, und entfaltet nich so eine enorme Kraft, die Nuancierung der einzelnen Stimmen, ist aber auch glänzend ausgeführt, aber eben abweichend von Georg Eule. Op. 321,322, 369, 352, 356 kann ich zum Live hören anbieten

markant ist der Unterschied zwischen Op. 351 und 352 hier waren 2 verschiedene Intonateure am Werk.





Orgel in MIESTERHORST/Altmark Op.302

Miesterhorst. am 23.August 2012.

Opus 302 von Rühlmann, aus dem Jahr 1908.





Die Orgel besitzt einen Zinnprospekt, dieser beginnt auf dem Fußboden, da die Deckenhöhe sehr niedrig ist. Der Spieltisch steht seitlich. Die Orgel funktioniert leidlich, aber ist sehr reparaturbedürftig. Die Intonation stammt von Georg Eule. Bemerkenswert ist, wie man in ein so kleines Gehäuse 14 Register unterbringt!

Montag, 2. Juli 2012

Die Orgel in Ogkeln Opus 301



Original erhalten ist die Orgel in der kleinen Kirche Ogkeln bei Bad Schmiedeberg. Sie ist die 301 Orgel der Firma Rühlmann,gleich erbaut nachdem die große, Op.300 für Jüterbog fertig war. der Prospect stammt wahrscheinlich vom Vorgängerinstrument.

Montag, 2. April 2012

Die Orgel in Bernsdorf Op. 317

Die Kirche wurde 1909 erbaut und aus dem selben Jahr stammt die Orgel mit 7 Register, leider ohne Mixtur. Das Gehäuse , eine Barock-Imitation, stammt auch aus der Produktion von Wilhelm Rühlmann´s Firma. Das Instrument steht vor und in dem Turmbogen der Kirche, der bis hinten offen ist, in diesem hinteren Raum befindet sich der Magazinbalg mit der neu installierten Windmaschine. Sie war spielbar, aber wie es auf kleinen Dörfern so ist, es sind dringende Wartungen fällig,sie klingt verstimmt, einiges geht leider nicht, was ungemein die Spielfreude mehren könnte... aber die Gebäudesanierung steht an erster Stelle. Trotzdem sind die Leute vorort sehr engagiert, was schon richtig viel wert ist.