Donnerstag, 19. Dezember 2013

STARITZ bei Belgern Op.356 von 1912

Die Orgel wurde 1912 erbaut, ist original erhalten, aber sie benötigt einen "Jungbrunnen" .
Eingebaut wurde sie in das Vorgängergehäuse, das stammt von Orgelbauer Fleming in Torgau um ~1770.
Alle Register klingen, aber einzelne Töne fallen wegen mangelnder Wartung und Bespielung aus. Klanglich geht ein Brausen durch den Raum beim vollen Werk und beim abregistrieren bleibt am Ende nur die Aeoline 8' die sanft und fast unhörbar leise die Kirche durchflutet. Intonation: wahrscheinlich Georg Eule.
Der typische Dispositionsaufbau bei Rühlmann für II/12 im Hauptwerk das berühmte Ensemble : als 8'Lage :Flöte, Streicher, Principal. Ein 16' Bordun leise aber präsent, gibt Fülle, Wärme und lässt sich mit allen Registern kombinieren, verstärkt diese auf herrliche Weise. Eine 4' Oktave füllt die Principalpyramide, danach kommt sofort entweder eine Rauschquinte 2fach, Mixtur 3 fach oder sogar 2-4 fach.
Bei der 4 fachen Mixtur kommt ab c1 eine 5.1/3' Quinte hinzu, diese erzeugt einen absolut dramatisch,theatralisch klingenden Gesamtklang--"Tiefenrausch:-)". ab c1 repetiert die Mixtur bis f3 oder g3 nicht mehr. das-ganz differnziert zum Silbermann-Klang.

Das Manual II ist meist als Hinterwerk, Unterwerk oder Quer über der Lade des I.Manuals gestelltes Oberwerk konzipiert. (Info: bei kleineren Orgeln steht Manual I und II auf einer kompakten Einzellade. Rühlmann baute, was wirklich zu loben ist sehr oft 2 Manuale, selbst bei wenigen Registern!!!! (unter 12 Register))  Auf dieser Lade stehen als Gegenspieler zu Manual I die passenden Pendants nur fein abgestuft, und leiser : Streicher 8, Flöte oder zartes Gedackt 8' ein Geigenprincipal 8' und eine Flöte 4' .
Im Pedal steht immer Subbaß 16' und Principalbaß 8' aus Holz (rund und fülliger Ton) oder ein Cello 8' aus Zink/Zinn. ab dem Jahr ca 1912 kommt ein Stillgedackt 16' hinzu, was eine Transmission vom Manual I Bordun 16' ist.
Koppeln standardmäßig II-I; I-P; II-P. sparsam aber oft anzutreffen: Superoktavkoppel II-I, Suboktavkoppel II-I. Registerzug: "Volles Werk" trifft man, wenn keine Kollektivdrücker unter dem I.Manual vorhanden sind.