Donnerstag, 5. Januar 2012

Op.378 in Fichtenberg bei Mühlberg/Elbe

Die Orgel wurde 1914 erbaut. Das Gehäuse weist Barock und Jugendstilelemente auf. Man sagte mir, Sie funktioniert nicht richtig und man wolle zu Weihnachten das "Keyboard" nehmen...und weiter sagte man "irgendwas hängt und geht nicht". Naja dachte ich , schaust du mal nach.Mir schwante schlimmes. Durch Feuchtigkeit und wenig spielen blieben die Ventile vom D#3 offen bei Aeoline und Vox Celestis. Ich wunderte mich warum das II.Manual so leise ist, hmm, der Schwellkasten war geschlossen und das Stahlseil das die Schwelltüren bewegt, war gerissen, durch Corrosion.Rühlmann baute um 1910 die Schwellkastenbetätigung nicht aus Holz und Hebelkräften, sondern mit Umlenkrollen und Drahtseilzug. 2 von 3 Pedalregistern schalteten nicht an. Aber sonst ganz imposant, der Gesamtklang schön , aber mild spätromantisch intoniert, mit feiner Abstufung der einzelnen Flöten und Streicher. Die Mixtur ist sehr zurückhaltend. der Chefointonateur von Rühlmann, Georg Eule, wird schon im Krieg gewesen sein, so das jemand unbekanntes die Intonation vornahm.Aber die Einzelstimmen sind richtig gut gelungen, Vox Celestis klingt wirklich hervorragend. Der Magazinbalg steht im Raum hinter der Orgel, wo noch eine Windmaschine eingebaut wurden ist, von Rühlmann, in den 30ern. Man kann der Orgel und der Gemeinde nur wünschen das die Orgel mehr geschätzt wird, da sie Original erhalten ist, und die Klangaussage auch noch dem entspricht, wie es gedacht war, für ein Dorf etwas besonderes.