Inmitten des ersten Weltkrieges wurde in Tiefensee bei Bad Düben das opus 382 aufgestellt. Auf II Manualen befinden sich 11 Register. Das Gehäuse wurde zeitgleich mit erbaut, dem Kirchenraum angepasst und in einfachen geraden Formen edel ergänzt durch Formelemente, Schleierbretter und Farbgebung, dem Barock angelehnt.
Tiefensee Neobarockgehäuse aus 1915 |
Auf dem oberen Gesims wird das Gehäuse noch durch ein geschnitztes Schleierbrett bekrönt. Hinter dem Zinkprospektpfeifen die aus der Erbauungszeit stammen, die obere Arkadenreihe ist stumm angelegt, stehen zuerst die Gamba8' und das Lieblich Gedackt 8' des II. Manuals. Dahinter das Manual I. Principal8' Hohlflöte8' Octave4' und Rauschquinte 2 2/3'&2'. Alle Pfeifen stehen auf einer Zwillingslade - Manual I und II befinden sich auf einer kompakten Lade die von unten getrennt pneumatisch angesteuert wird. Ein Gangbrett trennt die Windladen von Manual und Pedal. Diese steht auch in der "ersten" Etage. Darauf der Subbass16'. Die Windladen sind die klassischen Registerkanzellen von Rühlmann.
Spieltisch original erhalten |
Eine Suboktavkoppel II-I bringt Würde und Kraft in das kleine Werk. Der Magazinbalg und Fußantrieb befinden sich im Untergehäuse des Instrumentes. Der Bälgetreter hat einen separaten Zugang seitlich an der Orgel.
unten Bälgetreterkammer und oben Pfeifenwerk alles in einem Gehäuse |
Der erzeugte Wind wird über einen Zieharmonikabalg in den darüberliegenden Windkanal geleitet. Momentan ist das Werk nich spielbar, wurde von Wasserschäden heimgesucht und einige Pfeifen fehlen schon.
Zieharmonikabalg und sichergestellte Pfeifen |
Man ist aber bestrebt auch diese Orgel bald wieder restauriert in Betrieb zu nehmen - eine Bereicherung für die nordsächsische Orgellandschaft welche von vielen defekten Instrumenten zehrt....aber auch eine größere Anzahl sind auf höchsten Niveau mittlerweile vorbildlich restauriert in den letzten Jahren.