Samstag, 2. Mai 2020

GROßGÖRSCHEN op.219 aus 1900

Noch unrestauriert steht in dem geschichtsträchtigem Ort Großgörschen nahe der Stadt Lützen Rühlmanns 219tes Werk. Die Gehäuseformen ähneln sehr der Orgel aus dem letzten Post "Zweimen op.197."
Gesamtansicht opus 219 Großgörschen
Auf zwei Manualen stehen 12 Register und das auf einer Kompaktwindlade die von zwei Seiten angesteuert wird. Das Pedal steht seperat dahinter.
Ansteuerung der Kompaktwindlade: mittig I.Manual; links: II. Manual.
Der Magazinbalg wirkt noch wie gerade erst angefertigt, und befindet sich im Orgeluntergehäuse.
innenliegender Magazinbalg und der Hauptausgleichsbalg.
Bei diesem Instrument setzt die Firma schon die moderneren Registerkanzellen ein (Kegellade). Klanglich ist sie schon der Epoche von Richard Rühlmann zuzuordnen, der hier mit einem weiteren Kollegen die Intonation besorgte. Er war der Sohn des Bruders von Wilhelm Rühlmann, Theodor der bis 1910 der Werkmeister in Zörbig war. Beindruckende Flöten, elegante Streicher die noch nicht zu extrem kratzen und eine Voix céleste8' die einfach nur traumhaft ist. Ein Klangteppich aus geschmeidigen 8'-Registern bilden auch hier die Grundlage, dazu nicht zu harte Principale und eine sanfte Mixtur geben Glanz ohne zu schrill zu schreien.
Register des ersten und zweiten Manuales.
Beim besichtigen des Werkes viel auf das der Winddruck etwas niedrig ist-74mm- die Orgel jammert ein wenig dadurch-aber sie ist ja noch nicht restauriert. Spielbar und klangschön - leider auch unbekannt und unbeachtet.
Massive neoromanische Gehäuseformen.
Großgörschen. Der erste Ort der beginnenden Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Der ganze Ort ist mit Denkmälern ausgestattet. Prinz von Hessen Homburg, Schinkelpyramide und das riesige Scharnhorstmonument stehen hier. Vom Monarchenhügel schauten Zar Alexander I und Friedrich Wilhelm III von Preußen der Schlacht zu. Besuchenswert!

1 Kommentar:

  1. Orgelgeschichte und historische Ortskunde kompakt erzählt, ohne Ausschmückung :)

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