Hier presentieren wir die Rühlmann~Orgel Op.287 aus dem Jahr 1907 in Nauendorf bei Löbejün/Könnern.
Vollkommen spielbar und solide überholt zeigt sich zu unserem Besuch die Nauendorfer Orgel. Der Zinkprospekt wurde leider noch nicht aus Zinn ersetzt.
1907 zusammen mit der Kirche neu erbaut in einem historisierenden 5-achsigen Gehäuse welches sich bei genauerem Hinsehen als Barockimitation dartstellt (Schleierwerk sind Laubsägearbeiten).
Die Seitentürme springen im spitzen Winkel nach vorn, der Mittelturm ist nach vorn rund gewölbt. Im Inneren ein sehr klassischer Werkaufbau: Hauptwerk, Oberwerk und Pedal. Die Windladen sind als Registerkanzellen nach dem System Rühlmann angefertigt. (Kegelladensytem, aber mit flachen Ventilen anstatt Kegel) Hinter der Orgel-Anlage befindet sich der Balgraum. Das II.te Manual steht deutlich höher als die Windladen des Hauptwerkes.
Die Pedalwindladen sind in C / Cis geteilt und ebenerdig platziert.
Die hölzerne Tonnendecke und Einrichtung der Kirche lassen trotzdem einen klar zeichnenden angenehmen, aber auch kräftigen Klang zu.
Die Intonation ist unüberhörbar aus der Erbauerzeit von Georg Eule/Bautzen erhalten. Jedes Register eine Solostimme in sich, jede Stimme kann allein eingesetzt werden oder findet ihren passenden Partner im anderen Manual. Die Voix Céleste 8' ist ein wahrer Traum an Klangdesign. Generell im Zusammenklang aller Stimmen, egal welcher Kombination bis hin zum vollen Werke lassen die nur 14 Register kaum Wünsche übrig.Der klassische Spieltisch im Rühlmann-Design ist wie immer klar definiert und Erkennungsmerkmal.