Mittwoch, 26. Februar 2020

Martin Rinckart - Nun danket alle Gott

Eilenburg 1639- Erzdiakonus Martin Rinckart hält einen Bittgottesdienst in der Nicolaikirche ab, um die Stadt zu eretten vor der Zerstörung der schwedischen Truppen die ihre Kriegssteuer eintreiben wollten. Das Monumentalgemälde welches in der Aula des ehem.Gymnasiums in Eilenburg hängt (ca 4x6Meter) aus dem Jahr 1907 von Adolf Gustav Schlabitz (1854-1943) zeigt die Szenerie ganz deutlich und emotional. Maler Schlabitz projeziert gekonnt Eilenburger Gesichter in das Bild der anwesenden Gemeinde, hier gibt es eine Schablone welches die Gesichter zeigt die aus der damaligen Bürgerschaft portraitiert wurden und mit deren Namen beschriftet sind. Noch heute erkennen Eilenburger Familien sich und ihre Vorfahren auf diesem monumentalen Bild.
Monumentalgemälde aus 1907 von Adolf Gustav Schlabitz
Martin Rinckart, Pfarrer, Erzdiakonus und ehemaliger Thomaner in Leipzig - der Dichter und Komponist des weltbekannten Liedes "Nun danket alle Gott" englisch: "now thanks we all our god" ist auf der Kanzel mit gefalteteten Händen fast unerkannt und nur im abgewanden Profil zu sehen. Die Anwesenden hängen mit ihren Augen an Ihm. Er blickt mit seinen Augen zu seinem Gott um die Menschen und die Stadt vor der Zerstörung zu wahren. Am Rande ist vermutlich Kaiser Wilhelm II zu erkennen als Patronus der evangelischen Kirche. Das Bild wurde 1907 erstellt. Im Mittelpunkt steht jedoch etwas ganz anderes - dafür verlangt es der genauen Betrachtung. Eine junge einsame schöne Frau - eine Frau die ihren Mann im Krieg verloren hat und mit ihren Drei Kindern um ihre Zukunft betet. Augenbrauen, starre Gesichtszüge, die Mundwinkel spannungsgeladen nach unten - Diese Frau hat Schweres durchgemacht, sie ist deutsch, gibt nicht auf - der Sohn schaut auf die Mutter -  verrat mir dein Geheimnis des Glaubens"
Ausschnit: junge Mutter mit ihren Kindern
der futuristische Kaiser der allen Menschen Frieden bringen wollte, ist ja auch mit im Bild, Wilhelm II. Protektor des evangelischem Glaubens daneben Gustav Adolf von Schweden als Soldat in tiefer Ehrfurcht und zeigt nach draussen -  "geht raus Brüder und Schwestern! Wir reichen uns die Hände - wir halten Frieden"
Im Hintergrund die Eilenburger Bürgerschaft - benannt auf Schlabitz' Schablone wo ein jeder portraitiert und gemalt wurde. 
Wilhelm II Gustav Adolf II und die Eilenburgerin
Die Erettung wiederfährt und die Stadt wird verschont - Im Lied: (EG321, 2Str.) Der ewigreiche Gott woll uns bei unserm Leben- ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben. Und uns in seiner Gnad erhalten fort und fort und uns aus aller Not erlösen hier und dort! Da es gelungen ist mit den Schweden zu kooperieren und der tote Gustav Adolf der bei Lützen getötet wurde, im "roten Hirsch" aufgebart wurde die III.Strophe: Lob Ehr und Preis sei Gott, dem Vater und dem Sohne und dem der Beiden gleich im höchsten Himmelsthrone dem dreimal einen Gott wie er urpsrünglich war -  und ist und bleiben wird jetztund und immerdar! Das Gemälde des Sämanns bei Eilenburg - wirkt hingegen beruhigend und geschichtlich unbehelligt- in der Morgendämmerung wird gesäet, im Hintergrund die Eulenburg der Wettiner.Er sät den Samen einer neuen Zeit..... Eilenburg, Sachsen, RinckartGymnasium jetzt Volkshochschule.
Säemann vor der Silouette von Eilenburg 1908 gemalt von Schlabitz



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