Sonntag, 31. Mai 2020

GLIENECKE bei Genthin op. 348 aus 1912

In Glienecke steht opus 348 aus 1912.

Glienecke op.348
In einem einfachen geradlinigen Gehäuse welches Reliefschnitzereien in mittelalterlicher Technologie beherbergt befinden sich nur 8 Register- und diese in kraftvoller spätromantischer Pracht.
Reliefschnitzerei
Auf dem ersten Manual befinden sich neben der Hohlflöte8' der Principalchor 8'-4' und Rauschquinte 2 fach. Auf dem zweiten Manual Lieblich Gedackt8' die scharfe Gambe8' und die brilliante Flauto amabilé4'. Subbass ist auf dem Pedal disponiert. Chefintonateur Eule formte die Stimmen so heraus, das alle einzelnen als Solostimmen agieren können, addiert zu einem riesig klingenden Ganzem. Die Windladen sind in Registerkanzellen ausgeführt nach hauseigener Bauweise.
Glienecke Spieltisch
Der riesige Stoßfänger im Untergehäuse der Orgel mildert der die großen Schwankungen ab, den Rest besorgen die kleinen Ausgleicher auf den Manualwindladen.

Hauptausgleichsbalg
Der Magazinbalg steht im Turmraum hinter der Orgel. Zum Vororttermin war die Orgel nicht spielbar, durch Vandalismus beschädigt und mutwillig zerstört. Die Schauseite provisorisch hergerichtet mit Pfeifen aus dem Inneren. Mit wenig Mitteln würde sich eine Spielbarmachung hier lohnen, mit ergänzen der fehlenden Pfeifen. Dann wäre ein weiteres klangprächtiges Instrument der Firma Rühlmann gerettet und könnte die Menschen im Umkreis mit ihrem vollen Klang erfreuen. Frische Principale scharfe Streicher, runde Flöten.  Das Modernste was es damals gab.
op.348 Wirkung im Raum

Mittwoch, 13. Mai 2020

SCHERNEBECK bei Tangerhütte op.188 aus 1897

Im kleinen Schernebeck nahe Tangerhütte (30km nördlich Magdeburgs) wurde 1896/1897 Großes geleistet- das kleine Dorf leistete sich anstatt der alten Feldsteinkirche einen repräsentativen Neubau. In diesem Zuge wurde auch eine entsprechend große Orgel angeschafft -  eine der nördlichsten -  die die Orgelbauanstalt W.Rühlmann,Zörbig lieferte!
Schernebeck op.188 - 1897
Für den relativ kleinen Kirchenraum ist das Instrument reich bestückt an Registern. Eine wahre Klangpracht enfaltete sich - leider wurde es durch Vadalismus beschädigt. Aber nicht hoffnungslos, in allen Teilen vorhanden, es fehlen einige Pfeifen die man rekonstruieren kann, dazu die Schauseite - die 1917 beraube Front der Orgel. Diese sollte eh´ in Zinnlegierung ergänzt werden sobald die Restaurierung stattfindet. Der innere Aufbau ist wie immer interessant: Im Untergehäuse sind Spieltisch, Magazinbalg und an der Rückwand die Pedalwindlade angeordnet.
Manual I und Unterseite II.Manual mit Impulsleitungen
Darüber die des Manual I. Diese ist einfach chromatisch verlaufend. Darüber quer zum Prospekt steht die Windlade des II.Manuales. Diese ist ebenfalls einfach chromatisch erbaut.  Alle Windladen sind als "Kastenladen" ausgeführt, hier schon Version II mit Zustromtechnologie und Impulsleitungen in Messingrohrausführung. Hinter der Orgel eine Etage höher auf dem Turmboden steht die Windanlage mit 2 Schöpfern und einem großen Regulatorbalg, von dort wird der Magazinbalg im Inneren der Orgel gefüllt. Kräfteschonend, und mit riesigen Windkanälen wird für ausreichend Nachschub gesorgt. Eine ausgeglügelte Disposition und Intonation (Klangdesign) die "höchste künstlerische Ansprüche befriedigt" zeugen von der Überlegenheit der Anlage. Auf dem I. Manual sind 2 kräftige Flöten, Hohl- und Doppelflöte8', die Gegenspieler zu Principal8' der wiederum obertonreich geklärt wird durch eine schneidende Gambe8'. Octave4' und Flauto harmonique4' geben einen zarten und schroffen 4'Fuß. Dazu warm füllend der Bordun16' der sich auch den zarten Stimmen aus Manual II anpasst und stützt. Mixtur 3fach bringt "Glanz und Kraft-ohne zu schreien"
Spieltisch
Auf dem II.Manual wird es solistisch aber nicht weniger kraftvoll zu. Lieblich Gedact8' und das zarte Dolce8' erheben die schwächsten Herzen andächtig. Salicional8' und Vox celeste8' gehen zusammen und schweben schon kraftvoll über den beiden soften Registern immer hörbar in allen Registrierungen der 8' Lage. Geigenprincipal8' gibt Farbe, Kraft und bläst ordentlich ähnlich der Hörner im Orchester. Die mit sonderbaren Obertönen behaftete Rohrflöte4' klärt das Ganze und bringt Durchhörbarkeit. Subbass und Violon16' fegen die Empore mit langwelligen Schwingungen dazu Gedact-und Principalbass8'. Ein großes orchestrales Instrument im vollen Werk.
( "..." Zitate von Rühlmann in Kostenvoranschlägen/Werbekatalog)
Kollektivdrücker mit festen Kombinationen sind Hilfen für den Organisten. Hier ist soviel Energie und Klangschönheit gebunden das keine Oktavkoppel von Nöten ist. Leider noch unspielbar. Das massive holzsichtige Gehäuse mit 3 Rundbögenarkaden die von gotischen Maßwerkranken filigran gerahmt werden geben dem Raum eine Eleganz und Erhabenheit- und passen schlußendlich auch zum Klangkonzept: Im Wald nach einem Regenguß, Sonne scheint und das Moos ist ganz weich-es dampft- dazu Duft von frisch geschlagenem Holz und das Geschrei der Vögel- so hören sich die Instrumente in etwa an. Hoffentlich wird bald die Restaurierung beginnen und einige Förderstellen auf diesen Ort aufmerksam! So ein tolles Instrument.
Gehäuse noch ohne Pfeifen- Rundbögen und Rankenwerk

Dienstag, 12. Mai 2020

Aula Orgel im STEPHANEUM in ASCHERSLEBEN op.415

AD 1325. Auf dieses Jahr geht die älteste Schule Ascherslebens zurück. Das Stephaneum. Realgymnasium- heute Gymnasium und Europaschule. 1926 wurde im Rahmen einer Umgestaltung der Aula eine kleine Orgel angeschafft- opus 415 von Wilhelm Rühlmann-Zörbig.
op.415 aus 1926 im Stephaneum Aschersleben.
Disponiert wurde ohne Mixtur: Manual I: Hohlflöte 8' Principal 8' Octave 4' Manual II: Aeoline 8' Lieblich Gedackt 8' Rohrflöte 8' Flûte harmonique 4' Pedal: Subbass 16'. Ganz klassisch und noch der Tradition der Epoche der Spätromantik zugewandt. Die Aeoline wurde leider abgeschnitten und zu einem 1' kastriert, das lässt sich aber rückgängig gestalten. Der große Raum und die gering disponierte Orgel mußten zusammenkommen. Dazu behalf man sich in Zörbig der Spielhilfen. Suboktavkoppel II-I, Superoktavkoppel II-I , diese Beiden wirken durch die Pedalkoppel I mit auf das Pedalspiel. durch diese Mittel kommt man auf eine Orgelgröße von II-8 auf II-24! Die dadurch entstehenden 16' füllen den großen Raum und geben Wärme, die Superoktavkoppel verleiht mit den jetzt in 4' und 2' klingenden Stimmen Glanz und Würde und macht das Pedalspiel durchhörbarer.
Spieltisch.
Interessant ist auch hier wie bei Instrumenten um 1900 der Einsatz zweier Windladensysteme in einem Instrument. Der Sohn macht es genauso wie der Vater : I-Manual Registerkanzellen (sog.Kegelladen-sind aber Scheibenventile!!!Es sind eben keine Kegel, ich wehre mich dagegen. ). Das zweite Manual auf den damals modernen Taschenladen (Witzig´s Taschenlade mit stehenden Taschenvetilen) Das Werk ist spielbar repariert - wartet aber durch die winterliche Heizperiode mit einigen Fehlern auf - was aber zu Regulieren wäre. Das Gehäuse ist in schlichter Eleganz der Architektur der 20er Jahre angepasst, 2 massive runde Ecktürme die sogar "um die Ecke" laufende Pfeifenfelder beherbergen und ein dreigliedriges flaches Mittelfeld, alles in ansprechender Farbgebung- geben Zeugnis ab, was in schwerer Zeit (1926) möglich war. Alle Prospektpfeifen haben Überlänge und ragen über den Obergesims heraus.
um die Ecke laufende Pfeifen mit Überlänge
Architektonisch sehr interessant und ansprechend in den neoklassizistischen Raum hineinkomponiert wurde das Orgelgehäuse welches den Raum nicht dominiert, es richtet ihn aus und bildet das Zentrum des Geschehens.
Gesamtansicht der Aula
Das Instrument reiht sich in einer Reihe von sogar relativ großen Saal-Orgeln ein, die die Orgelbauanstalt an Schulen geliefert hat:
Eisleben op.308,331 II-11;
Erfurt op.421 Oberrealschule II-21;
Halle Saale: op.363 Saal franckesche Stiftungen II-18;
op.288 Aula der Latina II-11;
 op.426 Stadtgymnasium II-22;
Magdeburg op.238 KönigWilhelmgymnasium II-15,
Augustaschule op.243 II-21;
Bismarckschule op.346 II-20;
Realgymnasium op.395 II-18.

Freitag, 8. Mai 2020

MOCHERWITZ bei Krostitz op.258 aus 1904

In der kleinen romanische Feldsteinkirche die auf das 11 Jhd zurückgeht befindet sich die 258te Orgel aus Zörbig!
Mocherwitz heute.
In früheren Zeiten wurde das Gebäude vergrößert und immer wieder verändert. 1904 wurde der Innenraum erneut angepasst, eine neue Orgel sollte her. Rühlmann lieferte sie als op.258 und verwendetete das edle Barockgehäuse welches 1721 erbaut wurde wieder, ergänzte und erweiterte es. Noch unklar ist, welcher Orgelbauer damals dieses kleine Werk angefertigt hat.
der kleine Spieltisch, geplündert.
Eins ist sicher Rühlmann baute eine ganz kleine Orgel auf einem Manual und Pedal, die Windladen sind  Kastenladen. Disponiert wurde ohne Klangkrone: Gedackt8' Hohlflöte8' Principal8' Salicional8' Octave4' auf dem Pedal Subbass 16'.
Pfeifenwerk von Rühlmann 1904, Zustand 2020
Das kleine Instrument ist momentan unspielbar, würde aber spielen wenn die Windversorgung repariert würde, technisch liegt alles im Inneren der Windladen. Bis auf wenige Pfeifen und einige Hubmembranen ist Alles vorhanden.....
pneumatische Kastenlade 1904, incl Ausgleichsbalg
Das edle Gehäuse aus 1721 hat einige Schleierbretter und Zierleisten eingebüßt, das ist aber erst zu DDR Zeiten passiert- Rühlmann ergänzte immer gut und elegant mit seiner Spezialabteilung "Gehäusebau"  in seiner Firma. Es ist eine Photomontage von mir angefügt welche den ursprünglichen Prospekt zeigt.
Photomontage, ergänzte Schleierbretter
Farblich sind alle kupfergrünen Ranken vergoldet gewesen, im Mittelturm leuchtet die Sonne mit einen strahlenden Gesicht, wahrscheinlich der Zimbelstern der Barockorgel vergangener Zeiten. Farblich war alles sicher etwas anders gestaltet...aber auch hier, Alles ist erhalten und harrt der Wiederherstellung.
Sonnengesicht am Mittelturm der Orgel.

Mittwoch, 6. Mai 2020

THRONITZ opus 155 aus 1894

In der kleinen Dorfkirche in Thronitz vermutet man ein kleines Instrument. Wenn man es von unten betrachtet - ja eine kleine Orgel.
Thronitz im Raum
Aber ist man ersteinmal auf der 2ten Empore angekommen und klappt den Spieltischdeckel auf, oho Zwei Manuale und 10 Register incl Bordun 16' Octave 2' und Quinte 2 2/3' ! 
Spieltisch mit 10 Register incl Kollekivdrücker
Im kleinen neoromanischem Gehäuse befinden sich die Zwillingslade für beide Manuale als Kastenlade Version I. ausgeführt und dahinter die Pedallade. Das 2te Manual steht direkt hinter dem Prospekt, dadurch wirkt es zusätzlich dem Hauptstimmen der Orgel additiv. Auf ihm disponiert sind eine kräftige und streichende Gamba8' Lieblich Gedackt8' und eine Flöte 4' die sehr brilliant und in höheren Lagen frech flötet:-) Auf dem ersten Manual, dem Hauptwerk klassisch eine kraftvolle dunkle Hohlflöte8' Principal 8' Octave 4' Bordun 16' und Quinte&Octave 2 2/3'+2'. Im Durchgang zur Orgel überkopf befindet sich der Magazinbalg mit 2 Schöpfern und deren Handbedienung die im Sitzen bedient wird, so kräfteschonend geht das zu bei Rühlmann! Alles musste auf so kleinem Raum untergebracht werden, jeder cm² wurde ausgenutzt.
Schöpferanlage im Durchgangsbereich
Die Orgel wurde spielbar gemacht durch eine Gruppe Musikstudenten und Herrn Dozenten Nötzel. Die noch tadellos repetierende Pneumatik tut ihr übriges für Spielvergnügen. Selbst bei so wenigen Registern lassen sich mannigfaltige verschiedene Klänge herausholen außerdem lassen die 2 Manuale ein obligates Spiel zu. Das Pedal ist mit Subbass 16' und Principalbass 8' kraftvoll besetzt. Thronitz bei Markleeberg, einen Abstecher wert, auch das tolle Innere der Kirche ist sehenswert, und wurde auch um 1894 errichtet. Neobyzantinische und Historismus-Ausmalung, incl Absishimmel mit Sternen!

Montag, 4. Mai 2020

POTCHEFSTROOM Südafrika. Op.375 - 1914

Für die holländisch reformierte Kirche im Transvaal-Gebiet in der heutigen Republik Südafrika lieferten einige deutsche Firmen Orgeln auf den schwarzen Kontinent. Für unsere regional begrenzte Orgelbauanstalt Rühlmann in Zörbig war das damals sicher etwas Herrausragendes - aber nichts Ungewohntes mehr - man baute schon für die kleineren Orte im Bereich.
Hartebeestfontein Südafrika opus 312 1909 (Bild: Katalog 1914)
HARTEBEESTFONTEIN
Op.312 aus 1909 (II/12)

Originalseite aus dem Rühlmann´s Firmenkatalog 1909
und Krügersdorf bei Johannesburg Op.345 aus 1912 (II/16). Vor der Jahrhundertwende sogar nach Ranchi in Bangladesh. (I/4 op.193 1897)

1914 sollte die größte bisher gelieferte Orgel folgen, Potchefstroom. 30 Register verteilt auf III Manuale und Pedal.

Potchefstroom op.375 aus 1914. (Bild aus Rühlmann´s Firmenkatalog 1914)
Bei der Zusammenstellung der Register wurde sicher auf die Kundenwünsche Rücksicht genommen - man weicht vom gewohnten Weg der Disponierung ab und hält das ganze Werk im angelsächsischem Stil. Great-Choir-Swell-Pedal. *** Hauptwerk; Chorwerk, Schwellwerk,Pedal. Das erste Manual enthält keine Streicher, nur volltönende Flöten und Principale, eine Kleinmixtur 2-3fach und die Trompete8' . Auf dem zweiten Manual findet man eine genauso kraftvolle Batterie an Soloregistern , Voix céleste 8' geht mit der Viola 8' welche den Charackter der Gambe hat die Partnerschaft ein. Mixtur 2,3-4 fach plärrt quintig und tiefliegend mit 5 1/3' im größten Chor. Dazu sogar zwei Rohrwerke, Vox Humana 8' und Oboe 8' die sonst immer im III. Manual zu finden ist. Auf dem III.Manual befinden sich wahre Soloregister. Hier endlich kommt die Gamba 8´ dazu eine zarte Dulciana 8' (Zwischen Aeoline und Salicional, beachte Rekonstruktion in Jüterbog op.300 -Metallpfeifen und Klangzügel) Piccolo 2' und Clarinette 8' (durchschlagend) runden das Ganze perlig und softig schnarrend ab. Manual III besitzt keine Klangkrone. Das Pedal ist gegenüber den Manualstimmen schwach besetzt, aber auch hier wußte man in Zörbig zu kompenisieren und doch Kraft und den eigenen charmanten Klang der Zörbiger Instrumente einzubringen.
Disposition im Katalog 1914.
2 Gedackte 16' dazu Trompete 16', Quintbaß 10 2/3' erzeugt akustisch den 32' und gibt dadurch Gravität und Kraft. Principal und Gedackt 8' decken das eher unsolistisch besetzte Pedal rund ab.
Novum für die Zörbiger: Manual II und III als Schwellwerke!! Dazu Superoktavkoppel II-I und Subokavkoppel III-II diese aber durch die Manualkoppel II-I auch auf I wirkt. Somit vollste Wirkung durch Verdoppelung der Stimmen. (Eine von beiden Oktavkoppeln wirkt mit der entsprechenden Pedalkoppel bautechnisch bedingt im Spieltisch auch ins Pedal).  2 freie Kombinationen lassen den Spieltisch zusätzlich riesig wirken. Das Nadelholzgehäuse in Neogotik mit breitem Mittelfeld wird flankiert durch 2 herausragende Pfeifentürme, die dazu Pfeifen in Überlänge aufnehmen und auf Optik getrimmt sind. Der Spieltisch ist in eine Niesche eingelassen. Man beachte das doppeltgeschweifte Parallelpedal!!!
Spieltisch in Potchefstroom (Photodetailausschnitt) 2 Schwelltritte und doppelt geschweiftes Pedal erkennbar!
Leider gibt es momentan (2020) noch keine Hinweise trotz mehrerer Anfragen nach Südafrika über den Verbleib dieses Instrumentes und den beiden Anderen.

Samstag, 2. Mai 2020

GROßGÖRSCHEN op.219 aus 1900

Noch unrestauriert steht in dem geschichtsträchtigem Ort Großgörschen nahe der Stadt Lützen Rühlmanns 219tes Werk. Die Gehäuseformen ähneln sehr der Orgel aus dem letzten Post "Zweimen op.197."
Gesamtansicht opus 219 Großgörschen
Auf zwei Manualen stehen 12 Register und das auf einer Kompaktwindlade die von zwei Seiten angesteuert wird. Das Pedal steht seperat dahinter.
Ansteuerung der Kompaktwindlade: mittig I.Manual; links: II. Manual.
Der Magazinbalg wirkt noch wie gerade erst angefertigt, und befindet sich im Orgeluntergehäuse.
innenliegender Magazinbalg und der Hauptausgleichsbalg.
Bei diesem Instrument setzt die Firma schon die moderneren Registerkanzellen ein (Kegellade). Klanglich ist sie schon der Epoche von Richard Rühlmann zuzuordnen, der hier mit einem weiteren Kollegen die Intonation besorgte. Er war der Sohn des Bruders von Wilhelm Rühlmann, Theodor der bis 1910 der Werkmeister in Zörbig war. Beindruckende Flöten, elegante Streicher die noch nicht zu extrem kratzen und eine Voix céleste8' die einfach nur traumhaft ist. Ein Klangteppich aus geschmeidigen 8'-Registern bilden auch hier die Grundlage, dazu nicht zu harte Principale und eine sanfte Mixtur geben Glanz ohne zu schrill zu schreien.
Register des ersten und zweiten Manuales.
Beim besichtigen des Werkes viel auf das der Winddruck etwas niedrig ist-74mm- die Orgel jammert ein wenig dadurch-aber sie ist ja noch nicht restauriert. Spielbar und klangschön - leider auch unbekannt und unbeachtet.
Massive neoromanische Gehäuseformen.
Großgörschen. Der erste Ort der beginnenden Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Der ganze Ort ist mit Denkmälern ausgestattet. Prinz von Hessen Homburg, Schinkelpyramide und das riesige Scharnhorstmonument stehen hier. Vom Monarchenhügel schauten Zar Alexander I und Friedrich Wilhelm III von Preußen der Schlacht zu. Besuchenswert!