Mittwoch, 6. Mai 2020

THRONITZ opus 155 aus 1894

In der kleinen Dorfkirche in Thronitz vermutet man ein kleines Instrument. Wenn man es von unten betrachtet - ja eine kleine Orgel.
Thronitz im Raum
Aber ist man ersteinmal auf der 2ten Empore angekommen und klappt den Spieltischdeckel auf, oho Zwei Manuale und 10 Register incl Bordun 16' Octave 2' und Quinte 2 2/3' ! 
Spieltisch mit 10 Register incl Kollekivdrücker
Im kleinen neoromanischem Gehäuse befinden sich die Zwillingslade für beide Manuale als Kastenlade Version I. ausgeführt und dahinter die Pedallade. Das 2te Manual steht direkt hinter dem Prospekt, dadurch wirkt es zusätzlich dem Hauptstimmen der Orgel additiv. Auf ihm disponiert sind eine kräftige und streichende Gamba8' Lieblich Gedackt8' und eine Flöte 4' die sehr brilliant und in höheren Lagen frech flötet:-) Auf dem ersten Manual, dem Hauptwerk klassisch eine kraftvolle dunkle Hohlflöte8' Principal 8' Octave 4' Bordun 16' und Quinte&Octave 2 2/3'+2'. Im Durchgang zur Orgel überkopf befindet sich der Magazinbalg mit 2 Schöpfern und deren Handbedienung die im Sitzen bedient wird, so kräfteschonend geht das zu bei Rühlmann! Alles musste auf so kleinem Raum untergebracht werden, jeder cm² wurde ausgenutzt.
Schöpferanlage im Durchgangsbereich
Die Orgel wurde spielbar gemacht durch eine Gruppe Musikstudenten und Herrn Dozenten Nötzel. Die noch tadellos repetierende Pneumatik tut ihr übriges für Spielvergnügen. Selbst bei so wenigen Registern lassen sich mannigfaltige verschiedene Klänge herausholen außerdem lassen die 2 Manuale ein obligates Spiel zu. Das Pedal ist mit Subbass 16' und Principalbass 8' kraftvoll besetzt. Thronitz bei Markleeberg, einen Abstecher wert, auch das tolle Innere der Kirche ist sehenswert, und wurde auch um 1894 errichtet. Neobyzantinische und Historismus-Ausmalung, incl Absishimmel mit Sternen!

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