Freitag, 14. Juni 2013

Damals und heute Zulieferer- OTTO´S LEDERFABRIK / PROFIROLL

1907/1908 erlaubte es der Wirtschaftliche Aufschwung Martin Otto, Ledergerber in Bad Düben, ein neues Werksgebäude vor den Toren der Stadt auf dem Muldedamm zu errichten.
Geplant und Projektiert wurde es vom renomierten Architekten Max Fricke aus Leipzig, der u.a. folgende Bauten plante(nach meinen Forschungen bis 2013

:Leipzig: Kretzschmanns Hof; DUX Automobile -Bahnhofstraße 59;

Aue: Wäscherei Gantenberg 1901/02 sowie eine Brücke über die Zwickauer Mulde und der Fabrikanten-Villa.

Wurzen: Wurzener Keksfabrik-die kennt jeder. 1918-1920 mit den zwei Doppeltürmen und daneben die Diesterwegschule 1926

Schafstädt: Bürgerschule 1908

Interessant ist, das die Otto´sche Gerberei der erste Stahlskelettbau im Großraum Leipzig war.Damals ein Novum, heute gängige Praxis. Verkleidet hinter gelben Ziegelsteinen stehen die Stahlbeton-Rippen und Träger. Das Gebäude besitzt einen Turm, der damals den Hochbehälter für die Wasserversorgung beherbergt hat (ist heute noch vorhanden).Hier wurden Schafffelle von Schafherden die auf den Mulde-Dämmen um Bad Düben lebten, zu feinem weissen Glacé-Leder gegerbt, unter Verwendung des Salzes "Alaun" was hier am Ort auch abgebaut wurden ist, davon zeugt heute der Ortsteil "Alaunwerk" dieser kann besichtigt werden, mit seinen vielen Gruben, und dem Aschelager, dem heutigen "Roten Ufer" das direkt an die Mulde grenzt, denn Alaun gewann man durch Brennen der Alaunerde. Gerber Otto lieferte das Glacéleder vorrangig nach Amerika, dar
 aus wurden Handschuhe und Luxusartikel hergestellt. Orgelbauanstalt Rühlmann in Zörbig kann nur von hier das Leder her bezogen haben, da es die einzige Gerberei im Umkreis von 50 KM gewesen ist.
 1943 - Berlin wurde von Fliegerangriffen heimgesucht, die ansässige Firma dort : Maschinen&Apparatebau Werner Plagemann verlagerte daraufhin ihren Produktionsstandort nach Bad Düben in das leerstehende Gebäude der Gerberei Otto. Hier entwickelte sich eine herrausragende Firma die 2013 ihr 70 Jähriges Jubiläum am Standort Bad Düben feiert----und Weltmarktführer in der Kaltmassivumformung von Gewinde und Verzahnungsprofilen ist, und die Maschinen, Werkzeuge  und das Umformverfahren dem Endverbraucher anbietet. 2008 wurde auf Initiative der Geschäftsführung der Wiederaufbau des Wasserturmes vorangetrieben, da dieser 1945 duch einen Angriff der Allierten Armeen in Brand geraten ist, und das oberste Stockwerk des Gebäudes ausgebrannt war, daraufhin nur Notdürftig 1946-1950 mit einem Zeltdach versehen, und in diesen Zustand verharrend bis 2008 anzutreffen war. Einige Originalaufnahmen von damals und heute:








Quellen: -Hans-Georg Nowak- Betriebsdirektor der WEMA Bad Düben 1955 - 1990
               -Heimatmuseum Bad Düben
               -eigene Forschung 2008 - 2013
               - Karin Grüneberg- Bauzeichnungen v.1907

Mittwoch, 17. April 2013

Pressel bei Bad Düben Op.321 aus dem Jahr 1910

Diese Orgel wird in naher Zukunft ordentlich vorgerichtet. die Pneumatik wird komplett instandgesetzt, die Pfeifen gereinigt, welche die schlecht ansprechen, werden ggf. nachintoniert. Bei einigen Holzpfeifen ist das Unterlabium verrutscht, bedingt durch Trockenheit in der Kirche. Einige haben Vogeldreck im Inneren. Der Magazinbalg und der Schöpfer werden komplett überarbeitet.
Die Prospektpfeifen - jetzt noch aus Zink, ein Ersatz aus dem Jahr 1921-  die originalen Zinnpfeifen mußten für Kriegszwecke abgegeben werden 1917- werden wieder in Zinn ersetzt-Intonation und Mensur der Pfeifen richtet sich streng nach noch vorhandenen Vorbildern aus dem selben Zeitraum und dem Intonationsprinzip von Georg Eule.
 Im Prospekt stehen (teilweise) Principal 8' Oktave4' +3 Stück Blindpfeifen. Der Spieltisch wird zusätzlich komplett überarbeitet, verschlissene Keilmembranen und Filzlagerungen werden erneuert. Das lackierte Furnier im Spieltisch wird wieder in Ordnung gebracht. Das Gehäuse wird gereinigt, und instandgesetzt.






Dienstag, 16. April 2013

Deutsch Bork Op.334 - 1911

Eine kleine Dorforgel, typisch für Rühlmann´s Orgelbauanstalt, die Orgel in Deutsch Bork bei Linthe. Sehr gut spielbar, gut vorgerichtet, leider keine Mixtur, sonder nur eine Superoktavkoppel II-I tut ihr übriges. Spätromantik im Originalzustand, Intonation: Georg Eule. Im Kirchenraum entfalten die paar Register eine volle runde Klangwirkung.- TOLL


Man beachte die nach 1917 ergänzten Prospektpfeifen, hier im Bild als Hinteransicht, aus Sparsamkeitsgründen in Holz ausgeführt sind.

Kerzendorf Op.344 aus dem Jahr 1912

Eine, wohl eine der kleinsten von Rühlmann gebauten Instrumente. 4 Register- Doppelflöte8'Principal8' Oktave 4' Gedacktbaß 16' . Gut spielbar aber nur mit einem Kalkanten, eine kleine Orgel mit viel Klangvolumen- herrlich!!!



Montag, 15. April 2013

Orgel ohne Prospektpfeifen in "Klossa"

Klossa Rühlmann Op.332 aus dem Jahr 1911.
Original erhalten, aber leicht desolat, die Orgel in Klossa bei Schweinitz.
Sie besitzt keine Prospektpfeifen, lediglich ein Holzgehäuse, soetwas habe ich noch nicht gesehen.
>Eine Windmaschine fehlt außerdem, sodas man einen Kalkanten benötigt um "Wind zu machen".
Ansonsten die typische Intonation um diese Zeit, leider ohne Mixtur,eben richtig spätromantisch, aber zur Gemeindebegleitung und zu modernen Werken richtig gut geeignet. Ich denke leider viel zu wenig gespielt und gehört.
Zum Aufbau: Die Windladen stehen stirnseitig zum Gehäuse, dahinter der Magazinbalg, der über die Jahre einiges abbekommen hat. Schlussfolgerung: sehr interessantes Werk, wie man vor 100 Jahren Orgeln baute...und mit welchen Gesichtspunkten.




Donnerstag, 11. April 2013

die Orgel in Mittelhausen bei Querfurt Op.366 Bj.1913

Die Photos täuschen, diese Orgel ist nicht mehr spielbar und in einem schlechtem Zustand. Es schien, als seien alle Teile noch vorhanden, Original erhalten ist sie auch noch, aber die DDR und der Zahn der Zeit haben ihr übriges getan. Leider. Von Rühlmann in Zörbig gebaut im Jahr 1913 mit 23!! Registern in einem kleinen Dorf, das bedarf einer Publikation. Hier lohnt sich wirklich eine Restaurierung und Spielbarmachung, denn das Instrument ist eines der Größeren, die in einer Dorfkirche stehen. Der Spieltisch ist unverändert und wirkt noch, als ob er gerade eingebaut wurden ist. Der Prospekt wurde farblich neu gefasst und wirkt ebenso frisch. Die Windladen im Inneren wurden durch Feuchtigkeit und Dreck sehr in Mitleidenschaft gezogen, aber nicht unreperabel. Der Schwellkasten fehlt schon.




 Bitte helfen Sie mit, das diese Orgel wieder ein Höhepunkt in der Orgellandschaft Mitteldeutschlands wird.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Die Orgel in Zickeritz Op. 364





Frisch vorgerichtet und für ein so kleines Instrument mit einem erstaunlichen Klangvolumen ausgestattet-  ist die Orgel in Zickeritz (bei Könnern). Bei nur 10 Registern wurde ein "Rollschweller" nebst Anzeige installiert, des weiteren sind die vier Manualregister des II. Manuals in einem Schwellkasten untergebracht, was bei einer Orgel dieser Größe leider nicht oft zu finden ist und war. Vorort wurde erzählt, das es reiche Bauern waren, die eben eine etwas extrovertierte Austattung an der Orgel vorfinden wollten und bei Rühlmann in Zörbig bestellten. Interessant an dieser Orgel ist, das die Vox Celeste 8' sich mit der Gambe 8' anstatt einer Aeoline oder Salicional zum Schweberegister formiert. Die Intonation ist vom damaligen Chefintonateur Georg Eule eingerichtet. Vorgerichtet respc. restauriert hat die Orgel die Firma Baumhoer.
Für Rühlmann-Fans hier noch interessant und selten zu finden: die das I. und II. Manual haben abgeschrägte und vorgezogene Tasten, die Beschilderung der Kollektivdrücker ist in die Basisplatte des Spieltisches eingesetzt und die Registerschalter befinden sich unterhalb des Firmenschildes und sind mit einem steileren Winkel auf die Wippen aufgesetzt.



Sonntag, 16. September 2012

Kleinfurra bei Bleicherode Op.341




Original erhalten, und erst gründlich überarbeitet, weil sie kaum mehr spielbar war vom Orgelbau-Waltershausen. Intonation noch unverändert erkennbar von früher....sehr nette Leute hier, und wirklich schöne Kirche!

Samstag, 15. September 2012

Seebach Op.311 von 1909









Auf gut Glück bin ich einfach mal am Tag des offenen Denkmals nach Seebach bei Mühlhausen (Weinbergen) gefahren, leider war die Kirche verschlossen und offen wie ich bin, sprach ich eine nette Person im 750EinwohnerOrt an, der gerade von einem Dorffest kam, und siehe da, schon war der GKR Vorsitzende zur Stelle und wir waren in der Kirche. Phantatsisch- die Rühlmann Orgel noch unverändert erhalten, spielbar, hervorragender Klang, da muß man auf jeden Fall nocheinmal hin! Eine schnarrende Trompete 8' und eine donnernde Posaune 16' tuen ihr übriges. einfach genial. Diese Orgel wird viel zu wenig oder gar nicht genannt und lohnt wirklich bekannter zu werden!!! Ein Rühlmann Gehäuseentwurf der später nocheinmal abgewandelt und im Maßstab kleiner verwendet wurde...vgl. Fichtenberg und Santersleben.