In Eilenburg wurde 1916 mitten im ersten Weltkrieg eine große Orgel in der dortigen Stadtkirche St. Nikolai aufgestellt. Diese wurde von der Orgelbauanstalt Wilhelm Sauer mit deren Inhaber PAUL WALCKER erbaut. In der Stadtkirche wo MARTIN RINCKART den berühmten Choral "Nun Danket alle Gott" erschuf und den Bittgottesdienst abhielt, das die belagerten Schweden die Stadt nicht zuerstörten. In Eilenburg war zu dieser Zeit der schon tote schwedische König Gustav Adolf von Schweden im "Roten Hirsch" aufbewahrt, heute beherbert das Haus am Marktplatz Gastronomie und das Statmuseum.
Zurück zur Nikolai-Kirchen-Orgel. Erbaut wurde 1845sie Orgelbaumeister Louis Weineck erbaut. Seine Schüler waren Conrad Geissler und Nicolaus Schrickel, Beide in Eilenburg mit eigenen Firmen ansässig bis um 1900 herum. Geissler stammte aus Eilenburg, Schrickel aus OBERPÖRLITZ bei Ilmenau (siehe Beitrag Walcker Orgel Ilmenau). Orgelbauer Louis Weineck verstrickte sich in einige Dinge und musste Eilenburg verlassen und übernahm eine Orgelbauwerkstatt in Bayreuth. Meister Weineck erhielt die Ausbildung bei J.G. Mende in Leipzig. Das Orgelgehäuse erinnert sehr an seinen Lehrmeister. Das Orgelwerk wurde von beiden Schülern mehrfach repariert und überarbeitet. 1916 war es dann soweit, man wollte ein angemessenes Instrument in der Muldestadt die damals ein großer Industriestandort war.
Orgelgehäuse von Weineck zur Zeit der Sauer Orgel. |
Das lichte Gehäuse musste nun ein viel größeres Werk in sich aufnehmen. Leider existieren kaum Fotografien davon. Die Orgel wurde 1945 bei alliierten Luftangriffen inklusiv der Kirche zerstört. Noch heute ist kein gotisches Kreuzgewölbe in der Nikolaikirche aufgebaut wurden. Mein noch lebender Großvater 2022 - 93 jährig, hatte in der Kirche zu dieser Zeit seinen Konfirmationsgottesdienst- und erinnert sich, das dieser mehrfach unterbrochen wurde durch Luftalarm.
So in dieser Form hat der Spieltisch ausgesehen, nur mit 3 Manualen! |
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