Dienstag, 20. März 2018

BORNSTEDT Op.260 aus dem Jahr 1904

In dem kleinen Dorf, nahe der zuletzt geposteten Holdenstedter Orgel, Bornstedt befindet sich opus 260 aus dem Jahr 1904.
Prospekt in Originalbemahlung
in der damalig teilweise neuerbauten Kirche im Jugendstil, welcher weitgehend erhalten ist, steht fast unspielbar das II-manualig 16 registrige Instrument und fristet seinem kläglichen Dasein. Aber original erhalten in allen Einzelteilen! 3-4Register des I.Manuales funktionierten noch und konnten , wenn auch eingeschränkt-gespielt werden. Aber auch hier weiss man schon nach den ersten Klängen wohin die Reise geht, in Rühlmanns Spätromantik.
Totale im Raum.op.160-1904
Eine warme Hohlflöte 8' eine kalte kräftig sägende Gambe 8' und teilweise die frische Oktave 4' und der Bordun 16' verraten viel und lassen den gravitätischen Gesamtklang nur erahnen. Subbass mit Violon 16' und Principalbass 8' aus Holz bilden ein dominantes Bassfundament. Das 2te Manual war unspielbar, leider, es birgt die noch schöneren Register incl der Voix céleste 8' die sich mit dem kräftigen Salicional paart. Geigenprincipal 8' gibt immer Kraft, nicht einfach nur ein "Nebenwerk" oder "Echo" bei Rühlmann immer ein wahrer Gegenspieler zum kräftigen Hauptwerk. Die eingebaute Superoktavkoppel begünstigt dies..... leider funktionierte nichts mehr.
liegender Schwellkasten im Untergehäuse
Und oben drauf kommt noch, das das ganze II.Manual im Untergehäuse der Orgel in einem ebenerdigen Jalousie-Schwellkasten eingebaut ist der mittels, hier schon ausgeführt, eines "Pantoffeltrittes" bedient wird.
Spieltisch  mit "Pantoffeltritt"
Die Windladen sind allesamt schon in Registerkanzellen nach System Rühlmann-ausgeführt. Das was noch funktionierte ging tadellos und die Repetition gibt es auch zu, Rühlmann Pneumatik sucht noch immer seines Gleichen, und das bei ~80mm /WS Spiel und Pfeifenwind. Das Gehäuse ist Jugendstil Barock Imitation und wahrscheinlich noch in der originalen Bemahlung, lediglich die Prospektpfeifen sind Zink-Ersatz aus den 20ern. Hier bleibt doch nur der Wunsch eine Restauration zu initiieren, bei einem so aussagefähigem Instrument.
Gesamtansicht auf der Empore, Zustand 03/2018

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