Opus 236 aus dem Jahr 1902 wurde für die Garnisonskirche in Halle/ Saale erbaut. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Instrument von Rühlmann in das Dorf Kitzen bei Lützen umgesetzt wo es heute noch seinen Dienst versieht. Der Prospekt ist aus 1902 und präsentiert sich -damals modern: Pfeifen mit Überlänge, ein reliefartiges Holzband fässt alles oben zusammen. vgl.Angelsächsischer Orgelbau um diese Zeit-> Ähnlichkeiten.
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Gesamtansicht Op.236 |
Der zweimanualige Spieltisch ist seitlich links angebracht.
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seitlicher Spieltisch mit separaten Registerzug "Aeoline 8' " |
Ein großer Magazinbalg findet im Untergehäuse der Orgel seinen Platz, was Wartungseinsätze an den Unterseiten der Windladen erschwert, aber man kommt an alles noch heran.
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Magazinbalg im inneren der Orgel |
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Bei der Umsetzung wurde auch im Stil der anderen Registerschalter ein separater Zug für eine Aeoline 8' zum II.Manual hinzugefügt.
Dies stammt eindeutig von Rühlmann, Machart und Anlage zeigen die selben Merkmale, die Schriftart ist neu und in Frakturbuchstaben ausgeführt, die um 1928-1933 verwendet wurde. Ähnliche Ergänzugen wurden in Halle-Giebichenstein Op.257 -1904 und Halle-Ullrichskirche Op.270 - 1905 vorgenommen. Da die Orgel seitlich im kreuzartigen Kirchenraum steht, hat es die Intonation schwer in verschiedenen Positionen im Raum gleich zu klingen. Klanglich sehr ausgewogene Registerzusammenstellung und Intonation der Erbauerfirma um 1904, Milde Flöten, Prinzipale die kraftvoll aber zurückhaltend sind, prägnante Streicher schon mit deutlich scharfen Strich. Ein fesselnder Gesamtklang der einen deutlich sagt: "hier stehe ich und verstecke mich nicht!" Kraftvoll - rund und schön.
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