Dienstag, 10. Januar 2023

größte Orgel SCHWEDENs, BLAUE HALLE STOCKHOLM, WALCKER 1925

 Stockholm, Schwedische Hauptstadt. Hier baute Architekt Ragnar Östberg im Stil der schwedischen Nationalromantik - Eklektizismus , sein noch heute bestehendes Stadthaus. Der Sitz des Stadtparlaments und der Stadtregierung. 

Stadthaus Stockholm, aus einer Walckerwerbeschrift

Im GOLDENEN SAAL sieht man ROXETTE mit ihrem Titel "fading like a flower" in dem anschließenden riesigen Saal, der Blauen Halle, (BLA HALLEN) werden neben vielen anderen Aktivitäten die "Nobelpreise" vergeben. Dazu ertönt immer eine Orgel. Unscheinbar, unsichtbar, und doch monumental in ihren Ausmaßen. Die größte Orgel Schwedens.

 

Bild aus dem Internetz, heutige Ansicht der Blauen Halle

 Weit oben über dem Publikum versteckt in einem Balkon steht sie. IV-Manuale, 115 Register. gewaltig. Man wollte nicht so recht, etwas deutsches nach dem verlorenen Krieg, eigene Firmen wollten und konnten aber solche Ausmaße nicht, englische Firmen, nunja, man wusste nicht genau, so geht es aus den alten Akten hervor. Lieber in Zusammenarbeit mit den Deutschen. Die kannten sich aus mit Elektropneumatik und Riesenorgelbau.England war raus, die Schweden wollten nicht so recht, also musste Firma WALCKER-LUDWIGSBURG die Planung und die Ausführung alleine übernehmen. Man kannte sich ja aus mit dem Großorgelbau. Der Juniorchef Dr.Oscar Walcker holte den Auftrag persönlich in Stockholm, nach mehreren schweren Verhandlungen und Procedere. Die Schweden wollten nicht so recht, mit einenm Kriegsgegner. Aber keiner konnte es besser, Oscar Walcker holte den Auftrag in die heimische Firma, so steht es in seinen Erinnerungen, der Bau konnte beginnen. Wenig Platz war vorhanden, ein Fernwerk war zusätzlich geplant. 

Aufriss und Schnitte, Walcker1924, Archiv CvP

1925 war es endlich fertig, eine riesige Orgel auf einem Balkon über dem Saal. Die größten Pfeifen wurden liegend installiert. Der Walcker Spieltisch wurde auf dem Balkon in luftiger Höhe aufgebaut. Dort versah er seinen Dienst bis ende der 1990er.

Walcker Spieltisch, 1925. Archiv CvP

 Keiner weiss wo er ist, Recherchen ergaben nix, Personen vor Ort wissen nix, Leute der Orgelbaufirma die den Umbau vornahmen, wissen auch nichts. Somit existiert noch kein weiteres aktuelles Bild.

Aufriss, Archiv CvP, copyrighted

Reorganisert wurde die Orgel von HARRIS&HARRIS, England. Man übernahm fast alles Vorhandene der Walcker Orgel. Ein neuer Spieltisch französischer Bauart steht heute inmitten der Zuhörerschaft. Walcker erbaute die Orgel auf elektropneumatischen Kegelladen und Hängebalgladen. Das Walckersche Orgelwerk ist zu fast 100% erhalten und ging in dem neuen Werk auf. Ein Erlebnis.Hier die Disposition und die originalen Seiten von Walcker:
Walcker Seiten, (c) by Christian Schmidt, Pressel.




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