Hier der noch im ungeborgenem Rohzustand verborgene Schatz erbaut von Wilhelm Rühlmann im Jahr 1884. Dieses Instrument ist seine 56te Orgel, mechanische Schleifladen, reich besetzt auf 2 Manualen und im Pedal.
Eingebaut in das historische Gehäuse der Gebrüder Trampeli, wurden seit 1917 nie wieder Prospektpfeifen ergänzt und werden noch heute von schweren dunklem Stoff verhüllt....ein Mahnmal gegen den Krieg!
Leidlich spielbar, aber für einfühlsame Musiker und Orgelbauer und auch interessierte Orgelfreunde ein Kleinod ersten Ranges, erlebbar, die sich in Rühlmanns frühe Schaffensperiode hineinhören und denken können.
Im ersten Manual eine Trompete 8' im 2ten Manual eine Harmonica 8' als Zungenstimme die wie das ganze Manual in einem, zu heutiger Zeit sehr archaisch anmutenden Schwellkassten mit nur 4!!! Türen steht.
Für meinen Fachfreundeskreis und für mich eine der bedeutensten RühlmannOrgeln der mechanischen Epoche die noch vollkommen unbekannt und auch unweit von den Metropolen Leipzig und Halle ihr desolates Dasein fristet....wobei sie eigentlich das Denkmal an Klangkunst als Referenz wäre.Unberührt.
Mücheln am Geiseltalsee St. Ulrich.
Dienstag, 29. November 2016
Montag, 21. November 2016
der mysteriöse Apparat
seit längerem rätseln Kreiskantor und Organist an der Nikolaikirche in Jüterbog Peter Michael Seifried und ich
was in der Orgel in Jüterbog (Rühlmann-Op.300 von 1908) für eine nicht genutzte Apparatur steht.
Durch meine Forschung in Fachliteratur aus der Zeit heißt es nur "die Spieltraktur wird separat versorgt durch einen sinnreich erdachten Kompressionsapperat und arbeitet mit 130mm Wassersäule) (Pfeifenwind ist 80mm). Vergleichbare Exemplare in Magdeburg Ullrichskirche usw sind in Bombennächten 1945 verloren gegangen. Ich als Spezialist für pneumatisch gesteuerte Orgeln lud meinen Freund und Experten in pneumatischen Steuerungen, Orgelbaumeister Benjamin Welde
aus Zittau ein, gemeinsam mit uns das Geheimnis zu lüften. Gemeinsam trafen wir uns an einem regnerischen Tag im Ende Oktober 2016 und begannen die Arbeiten. Zur Funktion bringen des mysteriösen Apparates an das vorhandene Orgelsystem...... Wir brachten die Steuerung des 108 Jahre alten Systems in Gang und es begann zu Arbeiten.... leider ohne Erfolg....wir koppelten die separate Windmaschine für den Trakturwind ab und das Herz der Orgel begann wieder zu schlagen. Rhytmisch aller 10 Sekunden mit höhrbaren Schlägen.
Zur Funktionsweise: 1908 zur Erbauung des Instrumentes versorgten 2 Bälgeträter die Orgel mit Wind.... da die Anlage pneumatisch gesteuert ist, und Rühlmann immer Wert auf präzise Spielart legte, wurde eine Winddruckerhöhung eingebaut. Als erstes füllt sich mit 80mm WS ein kleiner Balg der mit Gewichten belastet ist und sich in einer luftdichten Kiste befindet.. sobald er voll aufgegangen ist schaltet er über ein Steuergestänge den Windzufluss ab und in die luftdichte Kiste wird jetzt Wind mit 80mm geblasen.
Dieser drückt den Balg zusammen und er presst die Luft die in ihm ist weiter in einen kleinen Speicher im Inneren der Orgel von dort wird er direkt zum Spieltisch geleitet. Ist der kleine Arbeitsbalg im Inneren der Kiste soweit zusammengedrückt wurden, dann schaltet das Steuergestänge wieder um, und bläst den Balg auf und das Ganze beginnt von vorn. Wenn man real daneben steht und das beobachtet denkt man die Orgel lebt ein Herz schlägt und sie ist lebendig.
Sonntag, 20. November 2016
RÜHLMANN ORGEL in NEMSDORF Opus 237
Hier zu sehen die fast unspielbare Rühlmann Orgel in Nemsdorf bei Querfurt aus dem Jahr 1902.
Bemerkenswert ist nicht nur das historisch prachtvoll barocke Gehäuse und der exponierte Platz der Orgel oberhalb des Altares, sondern die aus der Erbauungszeit noch erhaltene und funktionsfähige Windmaschine von 1902 mit 110 Volt Gleichstrom.
Versorgt wird die 114 Jahre alte Maschine von einem digitalem Gleichrichter- sie arbeitet heute noch tadellos und ohne Nebengeräusche. Außerdem verfügt das Instrument über ein reichbesetztes II.Manual worin neben der Voix Celéste 8' auch eine Oboe 8' ihren solistischen Platz findet. Im ersten Manual erstaunt die Anlage einer Quinte et Octave 2 2/3' & 2' und zusätzlich noch eine Mixtur 4- 5 fach!!! Im Pedal schmettert Posaune 16' fundamentale Bässe in den Raum. Spätromantik pur.
Umdisponierungen blieben der restaurierungsbedürftigen Orgel gottseidank erspart.Lediglich die Abgabe der Frontpfeifen für Kriegszwecke mit anschließendem Ersatz aus Zink....
Diese Orgel ist ein wichtiger Meilenstein Rühlmann´schen Schaffens und sollte viel mehr Beachtung finden! Interessant für den OrgelTechniker: Rühlmanns Winddrossel, keine gewöhnliche Rollendrossel wie man sie kennt, sondern, eine im Windkanal angelegte Klappe wird über ein Seil bewegt und öffnet und schließt, je nach Höhe des Magazinbalges.
Bemerkenswert ist nicht nur das historisch prachtvoll barocke Gehäuse und der exponierte Platz der Orgel oberhalb des Altares, sondern die aus der Erbauungszeit noch erhaltene und funktionsfähige Windmaschine von 1902 mit 110 Volt Gleichstrom.
Versorgt wird die 114 Jahre alte Maschine von einem digitalem Gleichrichter- sie arbeitet heute noch tadellos und ohne Nebengeräusche. Außerdem verfügt das Instrument über ein reichbesetztes II.Manual worin neben der Voix Celéste 8' auch eine Oboe 8' ihren solistischen Platz findet. Im ersten Manual erstaunt die Anlage einer Quinte et Octave 2 2/3' & 2' und zusätzlich noch eine Mixtur 4- 5 fach!!! Im Pedal schmettert Posaune 16' fundamentale Bässe in den Raum. Spätromantik pur.
Umdisponierungen blieben der restaurierungsbedürftigen Orgel gottseidank erspart.Lediglich die Abgabe der Frontpfeifen für Kriegszwecke mit anschließendem Ersatz aus Zink....
Diese Orgel ist ein wichtiger Meilenstein Rühlmann´schen Schaffens und sollte viel mehr Beachtung finden! Interessant für den OrgelTechniker: Rühlmanns Winddrossel, keine gewöhnliche Rollendrossel wie man sie kennt, sondern, eine im Windkanal angelegte Klappe wird über ein Seil bewegt und öffnet und schließt, je nach Höhe des Magazinbalges.
Samstag, 1. Oktober 2016
GLINDE Op.80 -1886
Glinde. Eine der letzten mechanischen SchleifladenOrgeln von Rühlmann aus 1886!!!
Pracht und Herrlichkeit der Einzelstimmen, Freipfeifenprospekt zugleich mit erschaffen, und im II.Manual, als Highlight, Äoline 8' als Zungenstimmen ähnlich einem Harmonium. Absolut ein Schatz und leidlich gepflegt. Absolut besuchenswert!
Pracht und Herrlichkeit der Einzelstimmen, Freipfeifenprospekt zugleich mit erschaffen, und im II.Manual, als Highlight, Äoline 8' als Zungenstimmen ähnlich einem Harmonium. Absolut ein Schatz und leidlich gepflegt. Absolut besuchenswert!
Köthen Op.36 - 1881
Halle an der Saale, Dezember 1881. Gewerbe und Industrieausstellung.
Auch der junge Orgelbauer Rühlmann aus dem nahegelegenem Zörbig stellte aus, seine 36te Orgel "das Gehäuse im gothischem Styl aus schönstem Eichenholz in höchst correcter Ausführung"
Auszug Urania 1882/39 S.18ff. : "Die Intonation verrät einen höchst erfahrenen Meister. Ref. hat selten so schöne Principale gefunden. Während in vielen älteren Orgeln das Principal 16' kaum einen Bordun 16' an Klangstärke gleicht, hat die hier in Rede stehende Stimme einen vollen ächten Principalton, nicht minder dürften die weiteren Principalstimmen auch die strengsten Kunstrichter befriedigen, denn sie gehen den schönsten Silbermann´schen in nichts aus dem Wege." zu den Streichern: Prachtvoll ist die Viola di Gamba gelungen, nicht minder Aeoline und Salicional 8' ... Subbaß und Violon 16' geben vereinigt einen ächten Contrabaßton, Violoncello 8' kann als Solostimme entsprechend verwertet werden" zu den Zungenstimmen wird berichtet: "Die Rohrwerke zeichnen sich nicht durch übermäßige Stärke, wohl aber durch Noblesse und Schönheit des Tones aus. Hätten wir die Wahl, so würden wir den, statt ungehobelter Schallkraft, stets die von Rühlmann eingehaltene Qualität vorziehen." Das konnten wir bei mehrmaligem Besuch bestätigen. Restaurierung der Orgel im Jahr 1992/93. Mittlerweile wäre eine Restauration der Spiel-und Registratur angebracht. Lediglich die Mixtur des I. Manuales ist fragwürdig und wurde sicher verändert zugunsten barocker Klangvorstellungen. Prospektpfeifen Zinkersatz nach dem ersten Weltkrieg, Barkermaschine, Sperrventile zu den Manualen. Erweiterungen um 1913 Salicional im III.Manual und Trompete 8' im Pedal stehend auf pneumatischen Laden (System Rühlmann) .
Donnerstag, 29. September 2016
Vippachedelhausen Op. 340 von Rühlmann - 1911
Komplett erhalten, aber leider unspielbar zur Zeit. Rühlmann Orgel und Technik im Frühbarockgehäuse. Die Registerbeschilderung hat sich im Laufe der Zeit bei Rühlmann geändert, hier um 1911 eine etwas moderene Druckschrift ohne "Schnörkel". Das 2te Manual steht hier auch wieder quer über der Pedal und Hauptwerkslade. Pneumatische Tonkanzellen mit Scheibenventilen (es sind ja keine ..Kegelladen)
Montag, 26. September 2016
SAUER ORGEL Finsterwalde.
in einen Top Zustand nach wechselvoller Geschichte präsentiert sich die Wilhelm Sauer Orgel Op.1012 aus dem Jahr 1908 in der Sängerstadt von Finsterwalde. ein Tolles Neo-Renaissancegehäuse verkleidet die Orgel. Freistehender Spieltisch.
die SAUER Orgel in TREBBIN Op.959 aus 1905
Trebbin , die Orgel ist technisch im gutem Zustand, leicht umdisponiert, was aber im kommenden Jahr behoben werden soll, und die eleganten Streicherstimmen entstehen wieder neu, Gambe, Vox Céleste, etc. Das Gehäuse soll der Vor-vorgängerorgel entstammen, die von Turley / Treuenbrietzen erbaut wurden ist. Rahmen, Füllungen und Abmaße von eingebauten Windladen lassen aber Zweifel aufkommen. Freistehender Spieltisch. Die Trompete 8' ist imperial, laut und zeigt was sie kann, dazu die Posaune 16' im Pedal diese beiden Register dominieren und beherrschen das volle Werk. Wir sind sehr gespannt auf die Rückführung in den Originalklang.
Donnerstag, 4. August 2016
Trebbin Wilhelm Sauer Op. 959 - 1905
Hier kurz vorgestellt die Sauer Orgel in Trebbin bei Luckenwalde. Im Moment noch umdisponiert und klanglich unausgewogen, aber sie soll nächstes Jahr zurück in den Originalzustand geführt werden, wo Gambe 8' und Vox Celéste 8' Aeoline 8' wieder entstehen, und dann passt alles zusammen, eine richtig schmetternde Trompete im Manual I und eine donnernde Posaune 16' im Pedal geben dem Werk richtig richtig Kraft Feuer und imperialen Glanz. Spätromantik Pur.Der Wahnsinn. Wir dürfen gespannt sein.
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