Montag, 5. März 2012

Die Orgel in Grabo bei Jessen/Elster Op.369

spielfähig, bis auf die Prospectpfeifen original - die Orgel im kleinen Dörfchen Grabo bei Jessen/Elster. 2 Manuale mit 10 Register. Intonation : Georg Eule-1913. zart bis hart und dann kraftvoll, für die paar Register. der Neo-Barock-Prospect stammt auch von 1913, da die Kirche ja im selben Jahr erbaut wurde. man beachte die Malereien an den Füllungen und Kassetten, und an den "Ohren" und Schleierbrettern die teils geschnitzt sind, und zusätzlich farblich so unterlegt, das ein noch räumlicherer Eindruck entsteht.

Dienstag, 21. Februar 2012

Erklärung der "Nebenzüge"

hier eine kleie Übersicht der verwendeten Nebenzüge, und was sie bei der Orgelbauanstalt Rühlmann bedeuten: 1. "Auslöser" - Abschaltung aller festen und freien Kombinationen. 2. "Registereinschalt" - als Registerschalter- schaltet die Handregister zu den freien und festen Kombinationen hinzu. 3. "Kombinations-Abstößer" als Drücker unter dem 1. Manual- stößt automatisch auf pneumatischen Wege alle Wählhebel der freien Kombination ab, und bringt sie in Ausgangsstellung "O" 4. Handregister an / ab - als 2 Drücker unterm 1ten Manual- bewirken dasselbe wie Nr.2 (Handregister additiv zu den festen und freien Kombinationen) 5. Rollschweller an / ab - als 2 Drücker unterm 1.Manual- schaltet den Rollschweller (Walze, Registercrescendo) an oder ab "Rollschweller ausschalt" als Schalter sagt alles. 6. "Rohrwerke" als Registerschalter- Einschaltung der Rohrwerke=Zungenstimmen zu den "normalen " Registern. 7. Rohrwerke an / ab - als Drücker unterm 1.Manual. bewirkt das Selbe wie Nr.6. 8. Pianopedal (z.II oder III. Manual) als Registerschalter- beim Schalten, stellen sich alle lauten Pedalregister, und die Koppeln zum Pedal ab. nicht zu verwechseln mit der automatischen Pedalumschaltung. einige Bilder damit es nicht zu theoretisch wird:

Die Orgel in Kölsa Op.280 aus 1906

Unverändert, spielbar, aber im schlechten Zustand ist die Orgel in Kölsa. Opus 280 von Rühlmann-Zörbig, erbaut 1908. Hier inmitten des konstruktiven Wandels der Firma. Das erste Manual und Pedal stehen auf Kegelladen, hingegen das 2te Manual auf noch alten "Kastenladen" die ähnlich der Taschenlade funktionieren. Das 2te Manual besitzt noch ein Sperrventil, was das ganze Manual stillegt. Das ist ganz einfach realisiert: es schneidet einfach die Zuluft der Registerschalter ab, also " Handregister im II.Manual ab" Beim Gehäuse ergeben sich Fragen: Einige behaupten es sei von der Vorgängerorgel, meiner Meinung nach deuten die Valuten und Schnitzereien, bzw Füllungen und Verschraubungen und Verkleidungsteile besonders im Inneren sehr auf die Orgelbauanstalt Rühlmann hin. Hier scheint eine echte Stilkopie entstanden zu sein, wo man nocheinmal zu einem späteren Zeitpunkt richtig nachsehen sollte. Das 1.Manual steht hinterm Prospekt, das 2te Ebenerdig in der Orgel und das Pedal im Turmbogen.dahinter im Turmraum der Magazinbalg mit der Windmaschine. im I.Manual: Bordun 16,Principal 8, Hohlflöte 8, Gambe 8, Octave 4' Mixtur 3 fach 2 2/3'. im II.Manual: Lieblich Gedackt 8, Salicional 8, Geigenprincipal 8' Voix Celeste 8' Flauto amabile 4' Pedal: Subbaß 16, Gedacktbaß 8', Principalbaß 8' 3 Normalkoppeln, Octavkoppel II-I, Auslöser, 3 feste Kombinationen, Sperrventil zum 2.Manual, Registereinschalt, Kalkant.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Op.378 in Fichtenberg bei Mühlberg/Elbe

Die Orgel wurde 1914 erbaut. Das Gehäuse weist Barock und Jugendstilelemente auf. Man sagte mir, Sie funktioniert nicht richtig und man wolle zu Weihnachten das "Keyboard" nehmen...und weiter sagte man "irgendwas hängt und geht nicht". Naja dachte ich , schaust du mal nach.Mir schwante schlimmes. Durch Feuchtigkeit und wenig spielen blieben die Ventile vom D#3 offen bei Aeoline und Vox Celestis. Ich wunderte mich warum das II.Manual so leise ist, hmm, der Schwellkasten war geschlossen und das Stahlseil das die Schwelltüren bewegt, war gerissen, durch Corrosion.Rühlmann baute um 1910 die Schwellkastenbetätigung nicht aus Holz und Hebelkräften, sondern mit Umlenkrollen und Drahtseilzug. 2 von 3 Pedalregistern schalteten nicht an. Aber sonst ganz imposant, der Gesamtklang schön , aber mild spätromantisch intoniert, mit feiner Abstufung der einzelnen Flöten und Streicher. Die Mixtur ist sehr zurückhaltend. der Chefointonateur von Rühlmann, Georg Eule, wird schon im Krieg gewesen sein, so das jemand unbekanntes die Intonation vornahm.Aber die Einzelstimmen sind richtig gut gelungen, Vox Celestis klingt wirklich hervorragend. Der Magazinbalg steht im Raum hinter der Orgel, wo noch eine Windmaschine eingebaut wurden ist, von Rühlmann, in den 30ern. Man kann der Orgel und der Gemeinde nur wünschen das die Orgel mehr geschätzt wird, da sie Original erhalten ist, und die Klangaussage auch noch dem entspricht, wie es gedacht war, für ein Dorf etwas besonderes.

Dienstag, 29. November 2011

Rühlmann Op.330 in Bülzig.






Original erhalten, restauriert und komplett spielfähig, die Orgel in Bülzig.
Die Disposition lässt wie immer nicht vermuten, das das kleine Werk eine solche Kraft entwickeln kann. im Manual I: Hohlflöte8, Principal 8', Oktave 4',Rauschquinte 2 2/3' und 2', Manual II: Lieblich Gedackt 8', Gambe 8' flauto amabile 4' Pedal: Subbaß 16'
Intonation klingt wie immer um 1913 nach Georg Eule. Restauriert, bzw in Stand gesetzt von Orgelbauer Rainer Wolter.

Die Orgel in Rahnsdorf Op.367






Am 28.Nov.2011 besuchten wir die Orgel in Rahnsdorf Rühlmann Opus 367 aus 1913 ,bei Wittenberg.
Manual 1 ist ohne Probleme spielbar, im II.ten und im Pedal hingen ein paar Töne, was aber für einen Orgelbauer oder mich kein Thema wäre und innerhalb von einer Stunde erledigt sein dürfte. Abgesehen von ein paar Feinheiten ist "sie" zum Gottesdienst allemal besser als ein Keyboard.Trotz der wenigen Register entfaltet sich ein enormer Gesamtklang. Die Intonation hört sich verdächtig nach Georg Eule an, der um die Zeit von 1909-14 bei Rühlmann Chefintonateur war. Die Drossel des Windes von der Windmaschine ist defekt, sollte aber auch kein Problem sein.

Eine Instandsetzung und Spielbarmachung mit wenig Arbeitsaufwand wäre richtig wünschenswert. Bach und Karg-Elert lassen sich, wenn auch etwas eingeschränkt in der Registerabstufung, mit Leichtigkeit spielen. Rühlmann wußte warum man auch bei Kleinorgeln 2 Manuale baut. Ein saftiger Principal 8' in Zinn und mit Originalintonation hinterm Prospect stehend, mit Oktave 4' und Rauschquinte 2 fach ergeben schon ein schönes Plenum. Gambe 8' Subbaß 16' und Violoncello 8' mit Suboktavkoppel II-I ergeben ein beneidenswertes Ensemble an Streichern, die Hohlflöte 8' und Flauto Amabile 4' tun ihr übriges. Es muß nicht gesagt werden, das die ganze Anlage technisch und handwerklich ganz hervorragend gearbeitet ist. Es lohnt sich also die kleine Kostbarkeit ins Gedächtnis der Bewohner von Rahnsdorf zu holen, damit sie stolz sein können soetwas in ihrem Ort zu haben...leider im Dornröschenschlaf.

Montag, 21. November 2011

Die Orgel in Staßfurt Op.107






Dominant im Klang und Original erhalten ist die Orgel der Petri-Kirche in Staßfurt.
Der Spieltisch wurde von Rühlmann Wilhelm (Sohn) umgebaut mit freier Kombination und Rollschweller.
Die Orgel funktionert mit pneumatischen Kastenladen, diese sind noch geräuschloser als die Kegelladen. Mit dem Drücker unterm 1.Manual " Kombinations-Abstößer" bewegen sich die Kombinationsschalter über der normalen (Hand)=Registrierung in null-Stellung. das ist wohl etwas für faule Organisten, die nach dem Spiel keine Lust haben die einzelnen Schalter zu bewegen...im Hintergrund passiert das auf pneumatischen Weg-mit großen ca 15x20cm großen Keilbälgen, die über ein Gestänge das unter den Kombinationsstiften arbeitet, angebracht ist.Noch eins am Rande-das Orgelgehäuse (Prospect) steht nocheinmal, auch gebaut von Wilhelm Rühlmann (I) in der Stadtkirche St.Lamberti in Querfurt II/30.

Donnerstag, 17. November 2011

Das bin ich!





Weil immer Fragen aufkommen: Das bin ich.
Ich bin 27, spiele gern verrückte Sachen auf Orgel, baue eine Orgel, fahre Motorrad ZX636c NINJA. Nebenbei arbeite ich noch bei Profiroll in Bad Düben, Weltmarktführer für Verzahnungswalztechnologie.
Ich forsche über die Orgelbauanstalt W. Rühlmann, Zörbig und habe ein riesige Sammlung an Bildern und Orgeleinzelbeschreibungen da, wer etwas braucht oder Infos möchte, kann sich gern melden.

Orgel in Bottendorf Op.322 Bj.1910









Klangprächtig, Original,voll funktionsfähig, gepflegt und sehr laut von Georg Eule intoniert 1910 ist die Orgel in Bottendorf bei Roßleben/Kyffhäuserkreis.Rühlmann-Opus 322.
Die Einzelregister sind wie immer bei Rühlmann lohnenswert "live" zu erleben..fahrt mal hin.
die angebaute Electro-Anlage und Beleuchtung verschandelt ein bisschen den imposanten Prospekt. Auf den Bildern wirkt er gar nicht so groß...#seht selbst.

Freitag, 25. Februar 2011

Die Orgel der Trinitatiskirche in Leipzig









1971 während das Material knapp war, im Osten von Deutschland, da erstellte die Orgelbauanstalt Schuster&Sohn Zittau die Orgel der Trinitatiskirche in Leipzig.

Die Materialien mussten über die Partnergemeinde in der BRD bezogen werden...zb. das Kupferblech für die Posaune im Prospekt...und die Laukhuff-Windmaschine.

Da es auch an finanziellen Mitteln fehlte , zeugt die Disposition. Es sind viele kleine Stimmen vorhanden....aber der Gesamtklang ist schon sehr imposant und für das polyphone Spiel sehr angenehm. 2009 wurde im Brustwerk das Regal 4' gegen ein Krummhorn 8' ausgetauscht, welches sich auch hervorragend in dem Gesamtklang der Register einfügt. Auf einem Bild sind die Türen des Brustwerkes geschlossen zu sehen....

Orgelbauausführung und Gehäusebau: Orgelbau-Meister Siegfried Schuster und seine Firma.

Mensuren: Ernst Karl Rößler

Prospekt-Entwurf :Fritz Leweke , Halle.Saale.