Dienstag, 27. Juli 2010

Besuch an einer außergewöhnlichen Orgel
















Am 24.07.2010 haben wir uns die Adam Eifert-Orgel in Laucha angesehen. Es ist die erste auf der ich (Robert) je gespielt hat und hat für ihn daher auch einen besonderen Wert. Mit von der Partie war auch unser Freund, Orgelbaumeister Benjamin Welde aus Zittau. Selbiger bekam bei den ersten Blicken in das Instrument mehr als nur große Augen. Grund dafür ist, das Adam Eifert dieses Instrument zu jener Zeit erschuf, als die Pneumatik noch in den Kinderschuhen steckte (1888).





Um es mit den Worten des Orgelbaumeisters Welde zu sagen: " Irgendwie ist hier alles sehr grob gebaut!!"





Die Traktur ist teils Mechanisch, teils Pneumatisch wieder mechanisch und teils dann wieder pneumatisch und egal wie, irgendwann kommt doch dein Ton. Unglaubliche lange Abstrakten, ein Gewirr von daumendicken Bleiröhren und dazu noch unmassen von Bälgchen in allen Größen, machen das Instrument orgelbautechnisch irgenwie interessant. Nachteil ist aber das sie sehr störanfallig und schwierig zu warten ist. Was die Disposition betrifft fiel sie der neobarocken Bewegung zum Opfer. Heute findet man daher Register wie Sifflöte 1f oder Aliquotbaß und ähnliche Späße darin. Derzeit wurde sie von Orgelbaumeister Dutschke in den Zustand der 50er Jahre versetzt, also nach der Barockisierung. Ziel ist es, sie in ihren Urszustand zu versetzen. Durch die bisherigen Maßnahmen sind das erste und zweite Manual sowie das Pedal spielbar. Das Dritte fehlt noch gänzlich. Bemerkenswert sind die schönen Bassregister die sogar einen 32' bieten. Wenn alle Restaurationarbeiten beendet sind wird es vom klang her wahrscheinlich ein sehr schönes Instrument auf drei Manualen auf ungefähr 40-45 Registern sein, das durch seine chaotische Bauart ebenso interessant ist.

euer Robert

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