Sankt Petri Mühlhausen.
1910 baute die OrgelbauAnstalt Rühlmann aus Zörbig ein komplett neues Orgelwerk in das Gehäuse der Vorgängerorgel, einem Instrument der Orgelbaufirma Schulze-Paulinzella. Typisch für Schulze ist ein klassizistisches Prospekt ohne Pfeifen, anstelle dessen rote Stoffbespannung und reichhaltiges Schnitzwerk in den Gehäusefronten.
Schulze Paulinzella Gehäuse |
Demzufolge mußte man nicht 1917 Zinnprospektpfeifen abliefern. Das Werk ist unverändert erhalten, wurde restauriert. Es tun sich aber einige Fragen zur Nachintonation auf - im Vergleich zu anderen erbauten Werken der OrgelbauAnstalt aus den selben Jahr wirkt das Tutti des Werkes eher abgemildert und nicht so schmetternd wie man es von Rühlmann gewohnt ist.
Rühlmann Spieltisch aus dem Jahr 1910 |
Im nahegelegenen Seebach steht opus 311 aus dem Jahr 1909 mit einem pompösen Tutti incl Französischer Prägung durch die Obertonreichen Zungenstimmen. Intonation ist immer Geschmackssache und lässt sich ja auch in Zukunft wieder korrigieren. Zumindest ist ein großes originales Werk Rühlmanns erhalten und spielbereit für Organisten.
Detail Pedalregister |
Detail Register II.Manual |
Das erste Manual besticht durch seine deutschen Kernstimmen Gamba Principal Rauschquinte und Mixtur mit zusätzlicher Trompete legen ordentlich los. Das zweite Manual, dem breitangelgten Schwellwerk bestechen exquisite Solostimmen aller Coleur, vom zarten Salicional in Verbindung mit Voix céleste weiter zum kräftigen Geigenprincipal und dessen 4' Bruder der Fugara. Oboe gibt weichen samtigen Grund und die terzhaltige Harmonia aetherea 3 fach bringt farbigen Glanz in das Ensemble. Das ganze wird noch zusätzlich durch eine Superoktavkoppel II-I verdoppelt und verstärkt.
Rühlmann Pneumatik 1910 |
Die Pneumatik des Hauses Rühlmann lässt keine Kompromisse offen, präcise Repetition und Ansprache in Verbindung mit qualitativ hochwertigsten Windladenkonstruktionen lässt Kennerherzen und Ohren höher schlagen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen