1925. Der neue Saalbau zu Recklinghausen , ausgelegt für 1.500 Gäste erhielt 1925 ein gewaltiges Orgelwerk von bester Technik im Bühnenbereich. Es trägt die Opusnummer 2094.
großer Saal mit Walcker Orgel 1925 |
Ein beweglicher Spieltisch auf Rollen, angeschlossen über ein dickes Kabel im Schlepp zur Hauptorgel. Dieses Teil ist noch im Stil der früheren großen PréstigeOrgeln der Firma erbaut, edle Hölzer und besonders die Einfassung der Registerschalter mit Arkanthusrankenschnitzwerk spiegeln den Glanz und Pomp der Jahrhundertwende wieder.
zeitgenössischer Organist vor der Saalorgel op.2094 |
Ein elektropneumatisches Großwerk der Orgelbau-Anstalt Walcker in Ludwigsburg und deren Chef Dr.phil. Oscar Walcker. Auf ein spätromantisches Fernwerk, welches damals noch sehr in Mode war, wurde verzichtet. Dabei wirkt die Orgel wie eine große spätromantische Orgel mit viel Symphonik, abgerundet durch "antike" also alte Stimmen des Mittelalters und Renaissancezeit ergänzen das spätromantische RegisterEnsemble.
Spieltisch der Walcker Orgel in Recklinghausen |
Herrlichste scharfe Streicher wie Gamba, Aeoline, Viola, Fugara und Voix celeste8' lassen sich problemlos mit mittelalterlichen Registern wie Rankett, Bärpfeife, Krummhorn, Vox humana und Geigend Regal spielen. Dazu silbermannsche Prinzipale und Klangkronen wie Cymbel und Kornette. Dazu noch elsässisch französisches Rohrwerke (Zungen) Trompete harmonique, hohe Trompete (Clairon4) Dulcian 16 nach Preatorius, ersetzt den Basson16'. Das Glockenspiel auf Manual 3 darf nicht fehlen, es ist ein pneumatisches Xylophon. Manual II und III stehen in dicken Schwellkästen somit ist der UniversalOrgelKlang biegsam und sehr dynamisch, da die beiden Manuale an Kraft dem ersten, deutsch gehaltenen Werk, in nichts nachstehen. Ober-Oktavkoppeln sind reihenweise ausgebaut. Etliche Stimmen haben einen erhöhten Winddruck und gewinnen dadurch noch mehr an Präsenz im Raum und im gesamten Orgelklang. Eine gewaltige Windmaschine von Walcker versorgt das 71 registrige Werk mit genügend Wind zusätzlich liefert es auch durch einen gekoppelten Generator die nötige Stromspannung von 24 Volt um das Instrument mit seiner elektropneumatischen Steuerung zu versorgen. Man denke an die vielen 1000 Magnete die im vollen Werk mit allen Oktavkoppeln gleichzeitig arbeiten! Und natürlich an die vielen mehr als 2200 Pfeifen die mit einmal erklingen wenn alle Register gezogen sind und die Oktavkoppeln alles nocheinmal verdoppeln! Dieser riesige Windverbrauch! Dazu noch die gewaltigen 32' und 16' füßigen Register des Hauptpedals!
die große Saalorgel mit Orchesterempore |
1972 wurde das sicher ungepflegte und unmoderne Instrument, obwohl alles für alle Epochen und Stilrichtungen erschaffen wurde, komplett abgerissen und durch ein mechanisches , modernes Instrument neobarocken Stils erbaut. Die Stadthalle wurde 2000 geschlossen und 2013 komplett abgerissen!
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