Rudersdorf bei Apolda, hier in das historische Barockgehäuse wurde 1912 ein neues Werk der Orgelbauanstalt Walcker in Ludwigsburg eingebaut.
Rudersdorf, historisches Gehäuse |
Seitlich wurde das zu schmale Gehäuse erweitert. In der Niesche des alten Spielschrankes wurde der neue moderne Wechselwindspieltisch eingebaut. In den 1930er Jahren erfolgte eine einschneidende Umdisponierung die sich auf den Einbau eines Rollschwellers und einige Hilfsfunktionen erstreckte.
Walckerscher Spieltisch |
Die Form und Anordung der Tritte, des Rollschwellers und Balanciertritts entsprechen den der Firma Wilhelm Sauer aus dieser Schaffensperiode. Diese Firma war zum damaligen Zeitpunkt Eigentum der Firma Walcker und erstellte selber große Werke.
Rollschweller und Balanciertritt von Sauer FFO |
Das relativ große Dorforgelwerk soll instandgesetzt und in den Zustand von 1912 zurückversetzt werden. Auf Kegelwindladen pneumatischer Steuerung stehen im ersten Manual die Kern und Hauptstimmen.
Spieltisch in der Spielschrankniesche |
Im zweiten Manual, dem Schwellwerk befinden sich einige schwächere Stimmen, aber entgegen der damaligen Praxis keine Voix céleste sondern eine ausgeprägte Principalpyramide bis Superoktave 2'. Die Oktavkoppeln besonders die Superoktavkoppel II-I bewirkt ausgeprägteste brilliante Klangwirkungen.
Originale Winddruckangabe aus 1912 |
Zur Zeit ist das Werk ganz eingeschränkt spielbar. Im Turmraum befindet sich noch die originale "Walckersche Luftschleudermaschine" allerdings mit neuem DDR-elektroMotor. Das Innere ist äußerst beengt und schwer zugänglich. Der Winddruck beträgt 85mmWS. Rollschweller und Balancier sollte aus spieltechnischen Gründen erhalten bleiben, die Disposition sollte zurückgeführt werden, man kann hoffen, der Kirchenraum ist fertig, das Werk soll demnächst in Angriff genommen werden.
Hier vorab schon die ersten Eindrücke einer seltenen spätromantischen Orgel. Ein Werk der Firma Walcker, selten anzutreffen in unseren Breitengraden.
Rudersdorf. |
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