Dienstag, 5. Februar 2019

laufende RESTAURIERUNG op.300 in JÜTERBOG

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten startet jetzt die grundlegende Restaurierung des Jubiläumswerkes der Orgelbau-Anstalt Wilhelm Rühlmann - Opus 300 aus dem Jahr 1908! Ausgeführt werden die Arbeiten durch die W. SAUER ORGELBAU GmbH.  Technisch beratend bin ich in diesem Projekt tätig.
Altmeister Peter Dohne (*1941) Orgelbau W.SAUER  und Christian Schmidt technisch und klanglicher Berater für Rühlmann-Instrumente - vor der 300ten Rühlmann Orgel

Das Pfeifenwerk ist ausgebaut, fehlende Pfeifen werden rekonstruiert und historische überarbeitet.
Technisch wurde der große Magazinbalg inclusive der zwei Schöpfbälge komplett neu beledert.  Der historische und mittlerweile einmalige Kompressionsapparat der den 80mm Spielwind auf 130mm Trakturwind herauf komprimiert- wurde ausgebaut und befindet sich zur Aufarbeitung in der Firma. Hier und am Spieltisch hat sich Orgelbauer Tobias Mutke von Firma W.Sauer-Orgelbau sehr verdient gemacht.
Innenliegender Balg des Kompressionsapperates neu beledert!
Der zentrale Spieltisch wurde ausgebaut und in der Orgelbauanstalt komplett in alle Einzelteile zerlegt. Dann begann die schrittweise Rekonstruktion. 


Spieltisch Op.300 demontiert in der Orgelbaufirma W.Sauer-Frankfurt
Alle Dichtelemente sind erneuert wurden und besonders die Hubmembranen wurden durchgreifend alle neu beledert. Das Pedal wurde nach originalen Vorbildern rekonstruiert, da dieses seit 1937 verändert vorhanden war. Der Rollschweller wird wieder in seine ursprünglichen Länge zurückversetzt.
nach Originalen neu angefertigtes und rekonstruiertes Pedal C-f´
Der umgebaute Balanciertritt wird wieder im Stil von Rühlmann zurückgebaut und ausgeführt als "Pantoffel" lederbezogen. Die Einfassungen aus Holz und andere Komponenten werden nach originalen Vorbildern angefertigt. Genauso wie der Crescendohebel der auch gleichzeitig auf die Walze wirkt. Ausserdem wird die Basis der Manuale und einige andere Dinge am Spieltisch in den historisch originalen Zustand zurückversetzt.
Spieltisch im Zusammenbau - in der Orgelbaufirma

Wichtig war auch die Rekonstruktion der komplett verlorengegangenen Porzellanregisterschilder und wurde nach meiner Vorlage durch eine Porzellanmalerin ausgeführt.
neue Register-Schilder nach Originalvorlagen angefertigt!
Um eine unschöne Gestaltung durch Klebezettel im Spieltisch zu vermeiden haben wir uns entschlossen - auch hier nach originalen Vorbildern der Orgelbaufirma Rühlmann- auf der freien Kombination eine Nummerierung anzubringen, im Stil von Rühlmann- anhand von Referenzinstrumenten!
Principal 16´ neu in 75%Zinnleg. im Prospekt!

Magazinbalg mit 2 Schöpfern neu beledert und überarbeitet!
Orgelbaumeister Thomas Lang, Christian Schmidt für Orgelbauanstalt Rühlmann-Zörbig und Altmeister Peter Dohne von Firma W.Sauer auf Tour.

Untersuchung am Referenzinstrument- in Schmirma bei Halle op.267 Rühlmann

Nach einer technisch und klanglich sehr informativen zweitägigen Studienfahrt mit den beiden Orgelbaumeistern Peter Dohne (geb.1941!) und Thomas Lang im Herbst 2018 zu Instrumenten Rühlmanns konnten durch - nun neue Erkenntnisse- die Arbeit beginnen.
Beide Orgelbaumeister von Firma W. Sauer Frankfurt am historischen Instrument von Rühlmann op.237 in Nemsdorf bei Querfurt!
Gespannt auf das Ergebnis!
Mit auf der Fahrt und Vorfreude der Einbauphase ist natürlich auch der Kantor für Jüterbog und Orgelsachverständige für den Kirchenkreis Zossen Fläming Peter Michael Seifried, der das ganze Projekt sachverständig begleitet und initiiert hat.
Peter Michael Seifried - Initiator des Orgelrestaurationsprojektes - hier vor der Orgel in Nemsdorf erbaut von Rühlmann op.237


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